Puzzleteile

29
Sep
2006

Da bin ich wieder

Der Abend im Pfarrheim war nett. Ich habe mich gut unterhalten und es gab einen guten Wein, den chilenischen Roten aus dem "Eine-Welt-Laden".
Eine Skiffleband sorgte für musikalische Untermalung des Abends. Sie waren in Ihrer Jugendzeit mit Hilfe eines Kalpans entstanden und treffen sich noch jetzt nach ganzen 45 Jahren. Das soll erst mal jemand nachmachen.
Die Musik nahmen wir in Kauf, zum Weglaufen war sie nicht......
Während eines Gespräches erzählte mir eine Dame, sie hätte in Schlesien in Rattibor gewohnt. Ich erwiderte, dass meine Mutter auch aus Schlesien stammt und in Katscher aufgewachsen ist. Es stellte sich heraus, dass die beiden Orte nur zehn Kilometer auseinander liegen. In Katscher hatte die Dame einen Onkel. Meine Güte, der Familienname war zu polnisch, als dass ich ihn mir hätte merken können.
Nun überlege ich, ob ich es meiner Mutter erzählen soll, oder lieber nicht.
Es kämen eventuell nicht endende Nachforschungsrabeiten auf mich zu und der Onkel ist längst unter der Erde.
Im weiteren Verlauf des Abends versprach mir noch jemand Material über das Judentum zu geben, das ich für meine mündliche Prüfung eventuell noch brauchen kann. Ganz ohne Gedanken an die aktuelle Prüfung geht bei mir momentan nichts, aber das geht auch vorbei......

Wenn hier nichts passiert

Heute habe ich fleißig gelernt. Ich war so vertieft in meine Lektüre, dass es fast kein Mittagessen gegeben hätte. Zum Glück ist der Aldi nicht weit und hat auch noch Gemüse und Fleisch, was will ich mehr.
Nun ist die Familie abgefüttert und das Wochenende hat begonnen.
Am Abend gibt es in unserer Pfarrgemeinde eine kleine Feier anlässlich des heutigen Patronatsfestes unserer Kirche. Das ist der Namenstag. Nach einer heiligen Messe trifft man sich mit netten Leuten zum Plaudern und anstoßen im Pfarrheim.
Franzl hat erhöhtes Aufkommen an Chorproben und liegt erst mal für ein Stündchen. Zwei Konzerte stehen im Oktober an, das kostet Kraft.

28
Sep
2006

Was war das für ein Tag heute?

Lange habe ich nicht mehr so viel albernes Zeug geredet wie heute.
Dabei fing alles so schwarz an am Morgen. Mein neuer Lehrbrief entpuppte sich als furchtbar trocken und ich war fast am Verzweifeln. Doch tapfer las ich weiter und wurde auch belohnt.
Es ging bald darauf ganz anders weiter im Text. Alles war so klar für mich, dass ich dabei nicht überlegen musste. Zu Lernen gibt es auch nichts, denn alles was ich nun las, wusste ich längst.
Vielleicht war das der Auslöser für die Albernheiten die nun folgten.
Allerdings beschäftigt mich das Schicksal meiner Jüngsten noch. Sie hat gerade ihren sehr wichtigen Praktikumsplatz verloren, weil die zuständigen Leute im Büro ihrer Trägerstelle sich nicht an mündliche Abmachungen halten.

27
Sep
2006

Schreckliches und Überflüssiges

Es ist merklich Herbst geworden. Die Vögel singen zwar noch aus voller Kehle und die Terrasse ist noch immer das zweite Wohnzimmer, aber es wird früher dunkel und damit auch kühler.
Die Früchte und fallenden Blätter erzählen längst von der Herbstzeit.
Buntes Laub, glänzende Kastanien, Eicheln in kleinen Pfeifchen und vieles mehr kann man nun vom Spaziergang mitbringen.
Das Sammeln an der frischen Luft macht nebenbei auch noch Spaß und es ist gesund, sich zu bewegen und über die Natur zu freuen, die sich ihre schönsten Farben für den Herbst aufgehoben zu haben scheint.
Es geht aber auch anders. Da wir scheinbar immer mehr zu einkaufenden statt zu sammelnden Menschen werden, gibt es am Helloween Dekomaterialstand alles auch aus Plastik zu sehen. Ich habe meinen Augen nicht getraut, als ich dort heute eine kleine Tüte mit acht Plastikeicheln entdeckte, die 2,75 Euro kosten soll.
Schreckliche grüne Stachelkugeln, die Kastanien in ihrer Hülle darstellten, lagen gleich daneben. Nicht zuletzt gab es dort künstliches Herbstlaub zu kaufen. Ich hasse nichts mehr, als künstliche Blumen und Plastiknatur.
Liebe Leute, geht doch wieder mal in den Wald oder auf die Wiese, dort gibt es die allerschönste Tischdekoration gratis........

26
Sep
2006

Frühstück im Bett

Es war einmal vor langer Zeit, als meine Töchter noch klein waren....
Franzl und ich schliefen damals auf einer riesigen Ausziehcouch im Wohnzimmer. Es war ein richtiges Familienbett und der Platz wurde nachts auch von mindestens einer unserer Töchter genutzt.
Eines frühen Samstagmorgens wurde ich vom Lärm aus der Küche nebenan wach. Es wurden Stühle gerückt, Geschirr klapperte, Besteck fiel auf die Fliesen. Zwischendurch hörte ich "Psssst!!! Mami und Papi dürfen doch nichts hören!" Das Ganze dauerte sicher eine gute halbe Stunde. Ich habe mich während dieser Zeit köstlich amüsiert. Dann hörte ich wie die Tür geöffnet wurde und stellte mich schlafend.
Unsere damals noch drei Töchter kamen an unser Bett und riefen laut "Überraschung". Sie hatten ein Tablett mit Tellern, Tassen, Kakao, Toastbrot und Marmelade dabei.
Ruckzuck schlüpften sie zu uns unter die Decke und fingen an zu frühstücken. Ich grinste. Als nichts essbares mehr auf dem Tablett war, erschraken sie sehr und eine von ihnen rief " Mensch, dass sollte doch für Mami und Papi sein......"
Ich versicherte ihnen, dass ich mich auch über die Idee allein schon gefreut hätte. Dann stand ich auf, kochte Kaffee und deckte den Frühstückstisch für Franzl und mich. Wir konnten nun in aller Ruhe essen, denn unsere Kinder waren ja schon satt.

25
Sep
2006

Ein mittelschweres Erdbeben

...hätte es heute eigentlich irgendwo in Deutschland geben müssen. Der Stein, der mir am späten Nachmittag vom Herzen fiel, war schon mehr ein Felsbrocken.
Es gibt Tage, an denen scheint für mich die Sonne heller als sonst.
So ein Tag ist heute. Nachdem ich den Inhalt meines ersten Lehrbriefes verinnerlicht hatte, las ich auf einen Tipp meiner Tochter hin in der Prüfungsordnung nach. Dort steht, dass ich eine Teilleistung meiner jetzigen Prüfung mit „mangelhaft“ bestehen darf. Drei der vier Teile habe ich bereits mit „gut“ bestanden.
Was kann jetzt noch passieren?
Ich hatte schon das Gefühl, die gesamte Prüfung bereits bestanden zu haben. Doch bis dahin ist es noch ein kleiner, jetzt allerdings nicht mehr zu steiler, Weg.
Am 9. Dezember wird in Würzburg gefeiert, das weiß ich jetzt schon!
Ich hoffe, Franzl begleitet mich und wir bleiben noch eine Nacht dort. Ich kann mich gut an die kleine Weinstube auf der Mainbrücke erinnern...

Ein sonniger Herbstmorgen

Noch vor dem Frühstück habe ich mich des Vorgartens erbarmt und bin dem Unkraut zu Leibe gerückt. Nun gibt es einen guten Kaffee und dann geht es weiter mit dem Thema "Glauben-Lernen in der Welt von heute".
jetzt werfe ich aber zunächst einen Blick in die Tageszeitung um zu sehen, wer denn nun nach der gestrigen Stichwahl Regionspräsident und wer Bürgermeister geworden ist.

24
Sep
2006

Transrapid

War das ein Schreck, als ich von dem Unglück erfahren habe! Genau zwei Wochen zuvor war Franzl dort und ist auf der Teststrecke mitgefahren. Ich wollte nicht, weil ich Angst vor dieser enormen Geschwindigkeit hatte. Es könne dort nichts passieren, wurde mir erzählt........
Nun, nachdem es Tote gegeben hat, wurden Sicherheitsmängel zugegeben.
Warum muss dazu nur immer erst ein so schreckliches Unglück passieren?

Sonntag Ruhetag

Gleich nach dem Frühstück waren Franzl und ich heute bei der Stichwahl. Anschließend gingen wir zum Sonntagsgottesdienst. Danach gab es einen Bericht des Pfarrers aus der bolivianischen Patengemeinde mit Dias und landestypischem südamerikanischem Essen. Der Vortrag wurde auf spanisch gehalten und gleich übersetzt.
Am Abend haben wir dann sicher zum letzten Mal in diesem Jahr gegrillt. Doch wer weiß das schon?
Nun warte ich auf einen neuen Tatort.
Morgen geht das Lernen weiter, es macht mir Probleme. Alles was ich lese, verschwindet irgendwo in den Untiefen meines Gedächtnisses. Hoffentlich finde ich es sofort, wenn es gebraucht wird.
Unser Pastor hat mir heute erzählt, er würde am 9.12. gern als geistlicher Beistand mit mir nach Würzburg zur Prüfung fahren. Hinterher könnten wir dann einen schönen Frankenwein trinken. Er kennt sich da aus, er hat dort studiert.......

23
Sep
2006

Hannover 96 Alte Liebe.......

Heute war es endlich so weit. Ich besuchte zum ersten Mal ein Fußballspiel im Stadion.
Am Straßenbahnendpunkt wurde es schon spannend. Aufgeregt lief eine Frau hin und her und suchte den Besitzer einer einsamen Einkaufstasche, die da stand. Als sich niemand zuständig fühlte, erklärte sie, wir müssten nun die Polizei rufen, denn es könnte gut eine Bombe dort versteckt sein.
Jawohl, dachte ich! Ein Bombenanschlag hier am Endpunkt einer Stadtbahnlinie, was für eine Wirkung. Ich sah mich um und stellte fest, dass etwa zehn Personen anwesend waren. Zwei davon eilten auf die Tasche zu. Es waren eine Oma und ihr Enkel. Die Großmutter tadelte das kleine Mädchen, dass es immer alles überall herumstehen lassen würde. Die Kleine nahm schweigend die Tasche, in der zwei Pakete von Playmobil waren und trippelte hinter seiner Oma her. Ich grinste und andere Leute auch.
Nun ging es auf in Richtung Stadion. Viele Fans fuhren mit uns. Wir sahen fast nur noch Rot und Grün/Schwarz. Nicht alle Hannoveraner waren unterwegs, einige machten es sich auf den Wiesen in Herrenhausen gemütlich. Da wurde das vielleicht letzte Sonnenbad dieses Jahres genossen.
Als wir die AWD Arena Hannover erreicht hatten, stellte ich fest, dass hier die Herrentoiletten in der Überzahl waren. Ach da war vorher noch diese Leibesvisite. Ich sah vor der Sperre, an der wir uns angestellt hatten, einen Herrn stehen, der alle Personen, die dort vorbei wollten von oben bis unten abtasteten. Ach, war das alles aufregend!
Mein lieber Mann bemerkte, dass der Mann etwas erleben würde, falls er mich anfassen sollte. Ich hatte soweit noch gar nicht gedacht! An der Seite entdeckte ich zwei Frauen, die denselben Job ausübten. Die Schlange war dort auch merklich kürzer und ich stellte mich dort an.
Nun waren wir endlich da! Block W war unser Ziel. Von ganz oben betraten wir die Arena und ich erschrak, wie tief das Spielfeld unter uns lag. Wir mussten auch noch einige Stufen hinabsteigen, bis wir an unseren Sitzplätzen angekommen waren. Es waren mehr als 31 000 Zuschauer mit uns dabei.
Ich war begeistert! Vorsichtig fragte ich Franzl. Was wir denn machen würden, wenn es uns nun packen würde. Er antwortete trocken, er müsse nur daran denken, was die Herren auf dem grünen Rasen verdienen würden, das hemmt dann seine Begeisterung schon spontan.
Musik erschallte laut aus den Lautsprechern, allein das war schon meine Begeisterung wert.
Wir saßen umrahmt von den Fans der beiden Mannschaften. Die Stimmung, die die munteren Fahnenschwenker machten war ansteckend.
Das Spiel begann..
Die Fans waren aus dem Häuschen und wir alle freuten uns auf das Spiel. Ich staunte nur noch. Das Fußballfeld war mir im Fernsehen immer sehr viel größer vorgekommen. Hier war es doch gut überschaubar. Wir saßen direkt gegenüber der Mittellinie und hatten wirklich eine gute Sicht.
Irgendwann überlegte ich, was mir denn fehlen würde. Ach ja, es war der Kommentator, der im TV alles so schön erklärte.
Hier mussten die Bilder für sich selbst sprechen. Im Laufe des Spiels, das nicht wirklich spannend anfing, bemerkte ich meine Nachbarin, eine von den ewigen Nörglern dieser schönen Welt. Was konnte die Frau sich aufregen! Sie war von Kopf bis Fuß auf Meckern eingestellt. Manche Leute kommen scheinbar nur ins Stadion, um sich richtig ärgern zu können, dachte ich. Aber warum musste diese Person ausgerechnet neben mir sitzen?
Ich strahlte noch mehr, klatschte noch lauter, wenn „WIR“ in Ballbesitz waren und ließ mir meine gute Laune nicht verderben.
Hach war das schön!
Plötzlich fiel ein Tor für die gegnerische Mannschaft und ich habe es nicht gesehen, weil ich gerade dabei war, die Eindrücke um mich herum auf Fotos fest zu halten. Schade, im Fernsehen hätte es nun eine Wiederholung der Szene gegeben.
Die erste Halbzeit ging dann auch an Bayer Leverkusen. Hätten die armen hannoverschen Spieler nur alle die Zuschauer, die um uns herum saßen als Trainer. Die schienen alle immer genau zu wissen, was zu tun und zu lassen war...........
Die zweite Halbzeit begann und ich war gespannt, ob diese fünfundvierzig Minuten ebenso kurz waren, wie die der ersten Halbzeit.
Die Dame neben mir hatte inzwischen die Arme verschränkt und sich zurück gesetzt. Ich war froh darüber und jubelte laut bei jedem hannoverschen Ballbesitz.
Und dann kam das Toooooooor für „UNS“. Natürlich standen wir alle auf und applaudierten fröhlich. So konnte es weitergehen.
Wir hatten Glück mit unseren Plätzen. Wie wir später in der Stadtbahn erfuhren, bekamen einige Besucher in der Fankurve bei dem Tortreffer das Bier ihrer Nachbarn über die Köpfe.
Wir blieben trocken und genossen das Livespiel. Herrliches Wetter kam auch noch dazu. Es war einfach unser Tag heute.
Das Spiel endete dann auch unentschieden und ich fand das gerecht. Niemand hatte verloren, niemand hatte gewonnen. Es musste sich keiner ärgern. Es konnten doch alle zufrieden sein.
Wir waren es jedenfalls und machten uns auf den Heimweg. Wir spazierten noch durch das sonnige Hannover und genossen den sommerlichen ersten Herbsttag.
Wenn ich mal groß bin werde ich Fußballfan!
Morgen wollen wir grillen.
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