Puzzleteile

20
Okt
2006

Der heutige Sonnenuntergang

s

Zuhören können

Schnell wollte ich Paprika, Tomaten und mehr für eine leckere Gemüsepfanne kaufen. Ich machte mich auf den Weg und traf vor dem Aldi eine längst pensionierte Erzieherin einer meiner Töchter. Sie ist eine ganz Liebe und erinnert sich noch an jedes einzelne Kind aus ihrer damaligen Zeit im Kindergarten.
Unser Gespräch begann so wie Gespräche eben beginnen, mit der Frage nach Gesundheit und Familie. Anschließend kamen wir schnell auf andere Themen. Zu Beginn ging es darum, dass heute die wenigsten Menschen anderen noch richtig zuhören können oder wollen und dass darin schon der Grund für eine Menge Probleme zu finden ist.
Wir sprachen über Kindererziehung Zuhause, in Kindertagesstätten und Schulen und über Kinder damals und heute. Auch auf die neue Armut, kamen wir zu sprechen. Frau M. erklärte, dass sie bei dem Wort Armut an Kinder der sogenannten 3. Welt denken müsse, die sie schon erlebt hatte. Wir waren uns darüber einig, dass in Deutschland eine andere Armut viel schlimmer ist. Hier leiden viele Menschen unter der Armut der Herzen. Es gibt hier den Geiz der Beziehungen, der Zeit, der Menschlichkeit. Daraus resultiert dann letztendlich eine wirkliche Armut oft begleitet von Verwahrlosung.
Frau M erzählte, wie sie in Sachsen aufgewachsen ist. Das war in der Zeit direkt nach dem Krieg. Sie erinnerte sich daran, dass sie mit ihren Brüdern Braunkohlehalden hinabgeklettert ist und in Körben, die auf dem Rücken festgeschnallt waren, Kohlestückchen gesammelt hat. Einmal, als es gar nichts gab, musste ihre Mutter sogar ihre hölzerne Puppenstube verheizen. Der Vater war noch in Kriegsgefangenschaft, während Mutter und Kinder irgendwie überleben mussten. Sie sagte, dass sie aber nie das Gefühl gehabt hätte, arm zu sein. Glücklich sei sie auch gewesen.
In der Handarbeitsstunde nähte sie sich eine Schwesternschürze. Daraus ergab sich dann ihr Berufswunsch und sie wurde Kinderkrankenschwester.
1957 kam sie in den Westen. Hier hat sie dann als Erzieherin gearbeitet.
Sie schwärmte auch von den Konzerten, die sie mit ihrem Chor in Halle gegeben hatte. Da kamen Werke wie „ Der Messias“ „ Die Schöpfung“ und das „Mozartrequiem“ zur Aufführung.
Obwohl die Unterhaltung hochinteressant war, lief mir die Zeit davon, denn es war längst Mittag vorbei. Ich konnte jedoch nicht unterbrechen, da ich mich an den Beginn unserer Unterhaltung erinnerte „ die Menschen haben heute das Zuhören verlernt....“
Irgendwann verabschiedeten wir uns voneinander und ich kaufte fertige Putenschnitzel, die ich nur noch kurz in der Pfanne erhitzen musste. Gemüse gibt es dann beim nächsten Mal.

Das Wochenende steht vor der Tür

Ich lasse es gern herein. Es bringt mir meine Jüngste zurück. Eine Woche war sie bei ihrer Freundin in Duisburg, morgen kommen beide hierher.
Fröhlich erzählte sie mir am Telefon, dass sie und ihre Freundin heute in Dortmund gratis ein Wise Guys Konzert besuchen können. Am Misereor -Stand wird Hilfe gebraucht und dieser Einsatz wird mit der Möglichkeit des Zuhörens des Konzertes belohnt. Wie schön für die beiden Fans!
Ich treffe nun die letzten Vorbereitungen für alles, was auf uns zukommt. Das sind Schlafbesuch für eine Woche, ein Geburtstagsbesuch bei meinem Patenkind, eine Fahrt nach Neu-Ulm für Franzl und nicht zuletzt meine Prüfung, die immer näher rückt.
Zunächst gehe ich mal einkaufen. So schlapp, wie ich mich im Moment fühle, wird die frische Luft mir gut tun. Ich habe das Gefühl, dass meine Nase schneller läuft als meine Füße......

19
Okt
2006

Nichts als ein Zwischenstück

Es gibt Tage wie den heutigen, die sind nichts weiter als ein Bindeglied von gestern auf morgen. Scheinbar bedeutungslos plätschert so ein Tag dahin und ich frage mich, was meine Rolle dabei sein könnte......
Ich habe kalte Füße und Hände, einen warmen Kopf und einen kratzigen Hals. Das ist es, was heute für mich anders ist als sonst, wenn man von den kalten Händen mal absieht. Das Fieberthermometer bleibt bei 36,8 stehen. Ich bin also nicht krank und kann morgen hoffentlich besser lernen als heute.
Eben habe ich interessante Fotos hochgeladen, sie sind bei Pixelquelle.de (siehe Link an der Seite) zu sehen .

18
Okt
2006

Morgen kommt der Schornsteinfeger

Ja Franzl, das hast du richtig gelesen. Du weißt, was da auf dich zu kommt?
Zunächst gehe ich mal in den Keller, anschließend darf mein Mann sich dann unten austoben. Ich höre ihn schon schimpfen....
Wie lange diese Berufsgruppe noch Schornsteinfeger heißt würde mich mal interessieren. Mit dem Schornstein hat der gute Mann doch nur in den seltensten Fällen etwas zu tun. Er beschäftigt sich jetzt hauptsächlich mit Messungen. Dazu hätte ich dann auch noch Fragen...
Die Werte, die er aufschreibt, ändern sich nicht jährlich. Aber er kommt jedes Jahr und wir bezahlen jedes Jahr. Niemand hat ihn gebeten so oft überflüssige Messungen anzustellen. Wir haben keine Wahl. Der Zettel mit dem Termin liegt im Briefkasten und wir haben da zu sein, zu öffnen und zu bezahlen. Das ist in meinen Augen sinnloses Geldausgeben, zu dem wir gewrungen werden. Bei einer neuen Heizungsanlage würde es sicher reichen, wenn alle 5 Jahre gemessen würde.

17
Okt
2006

Eine schreckliche Diskussion

...läuft gerade in diesem unseren Lande.
Darf man den Begriff "Unterschicht" benutzen oder nicht? Gibt es in Deutschland verschiedene Schichten, oder nicht?
Wer das fragt, der muss so weit oben stehen, dass er nach "Unten" keine Verbindung mehr hat.
Ja, es gibt sie die Armut in Deutschland. Auch diese würde ich in zwei Schichten einteilen: in die materielle und die geistige Armut der Besserwisser.
Endlich hat auch unsere Regierung erkannt, dass die Kluft zwischen Arm und Reich immer größer wird. Statt aber sofort da anzufangen, wo es wirklich nötig wäre, wird so typisch deutsch zunächst über Begriffe diskutiert.
Die Regierung wehrt sich gegen den Ausdruck "Unterschicht". Was bitte ist daran denn schlimmer als die Bezeichnung "Sozialschmarotzer", die doch auch aus Regierungskreisen stammt?
Außerdem glaube ich, dass es den Menschen, die hoffnungslos von einem Tag auf den Anderen schauen völlig egal ist, ob sie als Angehörige einer Schicht bezeichnet werden. Soforthilfe wäre da viel mehr angebracht.
Wenn ich dann Politiker sagen höre, wir müssen endlich aufhören so pessimistisch und deprimiert zu sein, sondern positiver in die Zukunft zu schauen, dann wird mir wirklich schlecht!
Ich halte das im Anblick der Armut, die es schon länger in Deutschland gibt für ziemlich arrogant.
Bisher wurde das doch auch nur am Rande bemerkt, doch nun sind wieder Kinder gestorben. Das hat die Öffentlichkeit aufgeschreckt. Die ganze Welt hört mit, das könnte peinlich werden. Das wirft ein schlechtes Bild auf das reiche Deutschland.
Wenn die "da oben" sich öfter mal um Menschen als nur um die Wirtschaft kümmern würden, wäre vieles besser hier.
Aber eher wird wahrscheinlich die Armutsgrenze einfach weiter unten angesetzt. So hat man ja hier schon öfter Probleme aus der Statistik geschummelt......

16
Okt
2006

Herbstzeit

Die Sonne gibt sich heute hier mehr Mühe als gestern. Es ist richtig schön freundlich draußen. Kann ich mich deshalb kaum konzentrieren? Es will einfach nichts in meinen Kopf hinein. Das heißt, vielleicht ist momentan alles besetzt dort. Ich denke oft an die Prüfung und an die Zeit danach......
Meine Gefühle passen zur Jahreszeit. Ich lebe meinen Herbst, warte auch die Ernte, die für mich Prüfung heißt. Danach ist Winter, alles kann sich beruhigen. Anschließend beginnt mit dem Frühling eine ganz neue Zeit.
Oh, ich schweife ab. Wo habe ich nur meinen Lehrbrief hingelegt?

15
Okt
2006

Herbstspaziergang

indian-summer

So schön leuchtet der Herbst, auch wenn das Wetter heute eher kalt und ungemütlich ist. Franzl und ich haben einen fast zweistündigen Spaziergang rund um den Blauen See in der Garbsener Schweiz gemacht. Es ist einfach herrlich, so durch den Herbstwald zu laufen. Ich habe den Weg natürlich durch mein neu entdecktes Hobby, das Fotografieren, noch verlängert. Man sieht alles mit ganz anderen Augen, wenn man mit der Kamera unterwegs ist. So habe ich mir vorher zum Beispiel noch nie einen Knoten des Stacheldrahtes aus der Nähe angesehen, heute habe ich einen fotografiert. Leider hatte sich die Sonne heute ganz versteckt, sonst wären meine Bilder sicher noch freundlicher geworden. Doch auch so war es ein schöner Sonntag, den wir gleich bei einem Glas Rotwein ausklingen lassen werden.

22 000 Menschen evakuiert

In Hannover werden ständig wieder Bomben gefunden, die in der Erde hoffentlich vergeblich auf ihren Einsatz warten.
Lange schon ist der Krieg vorbei, doch die furchtbare Lebensgefahr lauert noch immer.
22 000 Menschen haben heute eventuell sogar bis zum Abend ihre Wohnungen verlassen. Die drei entdeckten Bomben müssen vielleicht gesprengt werden. Dazu müsste eine sogar zu einem Regenrückhaltebecken abtransportiert werden.
Schulen im Umkreis der Stadtteile dienen heute als Unterkunft. Für so manchen werden sicher alte Kriegserinnerungen wieder lebendig.

14
Okt
2006

Niemals zuvor

...habe ich einen Hund in einer Kirche gesehen. Heute gab es gleich zwei davon. Ein ganz Kleiner war während des Gospelkonzertes andächtiger Zuhörer. Leider sind die Fotos von ihm unscharf geworden, da die Leute in der Reihe vor mir zu bewegt bei den Rhythmen und Klängen der Musik waren.
Nach dem Konzert, das übrigens sehr schön war, kam noch ein anderer Hund in die Kirche. Den hatten meine Tochter und ich schon auf dem Hinweg gesehen. Da wirkte er sehr verstört und lief nur mit eingezogenem Schwanz auf dem Gehweg entlang. Vielleicht hat der Besuch in der Kirche ihm geholfen.
Franzl isst nun mit seinem Chor beim Griechen und ich gehe Kartoffeln schälen.
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