Puzzleteile

24
Jan
2007

Papas Geburtstag

wäre gestern gewesen.
Ich habe gestern viel an meinen Vater gedacht. In Hannover wurde er geboren und dort ist er auch gestorben. Er war Hannoveraner durch und durch.
In der Isernhagener Straße hat er seine Kindheit verbracht. Dort wuchs er mit vier Geschwistern auf. Früh starben beide Eltern und die Kinder waren auf sich allein gestellt. Die älteren Schwestern übernahmen die Fürsorge für die drei jüngeren Brüder. Das war eine harte Zeit, aber alle sind prächtige Menschen geworden. Die Schwestern verzichteten zugunsten der jüngeren Brüder auf eine Ausbildung. Mein Vater ging nach dem Schulabschluss bei einem jüdischen Rechtsanwalt als Gehilfe in die Lehre. Nach dem Krieg wurde er Volksschullehrer und war das immer sehr gern.
Musikalische Talente hatte er auch. Geige, Orgel - alles brachte er sich selbst bei. Gesungen wurde auch immer viel in seiner Familie, davon lebten bis zum Schluss noch alle Familienfeiern, an die ich mich gern erinnere.
Außerdem konnte er wunderschöne Ölfarbenbilder malen. Für mich war er immer ein Künstler als ich noch Kind war.
Er war in der Volksschule auch mein Religionslehrer. Meine Schwester hatte ihren Vater sogar als Klassenlehrer dort.
Ich erinnere mich gut an die Unterrichtstunden mit ihm. Es war als ob nicht mein Vater dort stand - irgendwie schien er mir geheimnisvoll verwandelt, wenn er biblische Geschichten erzählte. Er ging auch ganz darin auf, das merkte man ihm an.
Nachmittags hatte er manchmal Nachhilfeschüler in Deutsch bei uns in der guten Stube. Da war zum Beispiel eine junge Italienerin, die ihm leid tat. Sie sollte auf die Hilfsschule ( So hießen die Förderschulen damals) und war doch so begabt. Nur die deutsche Sprache fehlte ihr. Sie bekam den Unterricht natürlich gratis. So war mein Vater eben.
Er konnte aber auch so richtig fies sein!
Einmal wollte eine Klasse ihn ärgern und hatte eine oder mehrere Stinkbomben im Klassenraum augegelegt. Mein Vater hatte immer schon Probleme mit seinem Geruchssinn und den "Duft" somit nicht wahrgenommen. Erst an den Reaktionen der Schüler merkte er, was da im Gange war. Auf die Frage, ob sie ein Fenster öffnen dürften, antwortete er: "Nein, warum das denn? Es ist doch so kalt draußen" Er amüsierte sich und nie wieder wurde in seiner Stunde eine Stinkbombe ausgelegt.
Leider verstarb mein Vater schon mit 58 Jahren. Mein jüngster Bruder war damals gerade zehn Jahre alt. Meine Mutter stand plötzlich allein mit sechs Kindern da.
Papa fehlte uns bei allem was wir taten.
Gestern wäre er 92 Jahre alt geworden. In Gedanken stand ich gestern wie so oft mit meiner Familie noch einmal an seinem Sterbebett.

23
Jan
2007

Der Blick nach vorn

Ein gemütliches winterliches Frühstück haben mein Patenkind und ich heute genossen. Noch steht unser Christbaum, er wird erst morgen abgeholt. Die Kerzen waren an und wir sahen draußen auf reifbedeckte Dächer. Da schmecken die frischen Brötchen und der Kaffee auch.
Wir haben beide so viel Zeit, denn wir sind arbeitssuchend. Mein Patenkind ist aus gesundheitlichen Gründen seit Beendigung ihres Studiums zu Hause und ich warte auch auf eine frei werdende Stelle.
Wir haben nun beschlossen, in regelmäßigen Abständen gemeinsam zum Frühstück zusammen zu kommen.
Franzl macht mir auch Sorgen. Er hat sich gestern schon um 18 Uhr hingelegt, dann ein Entspannungsbad genommen und ist anschließend sofort ins Bett gegangen.
Geschlafen hat er allerdings wieder kaum. Morgen ist er noch einmal beim Arzt...........
Wir blicken aber alle hoffnungsvoll nach vorn.

22
Jan
2007

Hallo neue Woche

Franzls Krankenstand ist beendet. Er schläft noch immer nicht gut, ist unruhig und seine linke Körperhälfte ist etwas "lahm" gelegt. Beim Arztbesuch kann nichts festgestellt werden. Mittwoch macht er noch ein Belastungs-EKG. Danach werden wir auch nicht mehr wissen als jetzt.
Für mich steht in dieser Woche der Start einer neuen Aufgabe an. Ich habe in unserer Pfarrgemeinde eine Gruppe Jugendlicher übernommen, die sich auf die Firmung vorbereiten. Auf die Zeit mit ihnen bin ich schon sehr gespannt. Die Mädchen und Jungen sind 16 Jahre alt. Sie haben ganz andere Fragen als die Kommunionkinder, das wird sicher interessant.
Vor einigen Jahren hatte ich eine Firmgruppe die aus Spätaussiedlerkindern bestand. Sie kamen zu den Treffen, saßen strahlend da - und sagten kein Wort. So ging das von Anfang bis zum Ende. Ich überlegte mir immer andere Methoden, bei denen man sich beteiligen kann ohne reden zu müssen. Das war nicht gerade einfach. Ich hatte die Befürchtung, dass es den Jugendlichen vielleicht nicht gefiel, aber ihr strahlendes Gesicht bezeugte eigentlich das Gegenteil.
Nach der Firmung kam die komplette Gruppe mich besuchen um sich zu bedanken. Sie brachten einen großen Blumenstrauß und ein hässliches Bleikristallschälchen mit. Sie schlugen vor, dass wir uns weiter treffen könnten.
Daraus wurde nichts, weil ich nach dem ersten Treffen, zu dem sie Vorschläge mitbringen sollten, wirklich ratlos war, was ich mit ihnen machen sollte. Unser damaliger Pfarrer war mir auch keine Hilfe, so fiel die Gruppe leider auseinander.
Nun bin ich sehr gespannt, wer und was jetzt auf mich zukommt.

21
Jan
2007

Stundenlang in den Himmel sehen

ja, das könnte ich heute. Mal scheint die Sonne, als würde sie alle einladen wollen, die Häuser zu verlassen und sich auf einen Sonntagsspaziergang zu begeben. Dann wieder treibt der Sturm schwarz-graue Wolken vor sich her, die einen das Fürchten lehren könnten. Plötzlich taucht in dieser Dunkelheit ein wunderschöner leuchtender Regenbogen auf, Tauben schillern silbern vor der Wolkenwand und alles wirkt für einen kurzen Moment wie verzaubert. Abgelöst wird diese Szene, kaum dass ich mich daran gewöhnt habe, von einem Hagelschauer.
Im Radio ertönt die nächste Sturmwarnung und auf der Autobahn bei Kassel behindern die ersten umgestürzten Bäume den Verkehr. Die Deutsche Bahn hat den Berliner Hauptbahnhof zum zweiten Mal innerhalb weniger Tage wegen Sturms gesperrt und teilweise evakuiert.
Ich sitze weiter hier am Fenster und sehe den Wolken zu.

20
Jan
2007

Ortskenntnisse

Ich muss gestehen, dass sich mein Mann als ehemaliger Österreicher in Hannover mit den Straßennamen besser auskennt als ich. Ich richte mich nach den Geschäften, wenn ich einen Weg beschreibe und nicht nach den Straßenschildern. Das geht dann etwa so: An Karstadt rechts vorbei, immer geradeaus bis zu H&M dann links Richtung Kaufhof und schon steht man dem Hauptbahnhof gegenüber.
Neulich versuchte ich die österreichischen Bundesländer, oder wenigstens "größere" Städte dort zu nennen. Ich musste kläglich aufgeben.
Vom Stuhl gefallen wäre mein Mann fast, als ich ihm erzählte, dass ich bislang immer dachte, wenn die Wiener vom "Weinviertel" reden, würden sie Grinzing meinen.

19
Jan
2007

Der Orkan in den Medien

nimmt nun hoffentlich auch langsam ab. Dort ist er immer größer, als in Wirklichkeit. Sondersendung reiht sich an Sondersendung. Man kann schalten soviel man will, immer landet man in einem Spezialbericht über alles, was passieren könnte.....
Das geht soweit, dass zum Beispiel meine alte Mutter am Abend gar nicht Schlafen gehen wollte, falls sie nachts flüchten muss.
Was soll das denn? Am frühen Abend erklärte ein Meteorologe bereits, dass das Hochwasser nicht so hoch eintreffen würde, wie es eigentlich erwartet wurde und die Reporter stehen mit nassen Füßen am Strand und malen in den schlimmsten Farben aus, wie schrecklich die Folgen des Orkans werden können. Liebe Leute, das hat hinterher auch noch Platz in diversen Sendungen.
Da reden vom Winde verwehte Mitarbeiter aller Sendeanstalten von Schaulustigen, die sich trotz der Gefahr des "Kyrill" auf den Bergen aufhalten und mit ihrem Leben spielen. Was bitte tun die Reporter denn anderes? Sie beliefern doch auch nur sensationsgierige Leute mit den neusten Katastrophenbildern, auch wenn es zu der Katastrophe nicht wirklich kam.
Ganz nebenbei erfahren wir dann, dass im Bahnhofsgebäude junge Menschen Überstunden machen um die Reisenden zu betreuen und mit Getränken zu versorgen. Es sind die Jungendlichen, die sich vergeblich bei der Bahn um eine Stelle beworben haben und sich nun "bewähren" müssen, damit sie aus der Warteschleife heraus kommen. Das ist für mich eine Katastrophe!
Wie wäre es beim nächsten Mal mit einem eigenen Katastrophenkanal, der über alles bereichtet, was ein Orkan so anrichten kann und auch hinterher die Autos der Toten ohne Rücksicht auf Gefühle endlos einblenden kann? Ich wollte nicht den ganzen gestrigen Abend nur von "Kyrill" unterhalten werden und heute auch noch die Schäden, die vereinzelt sicher auch schlimm gewesen sind, von allen Seiten beleuchtet haben.
Was wären die Fernsehsender ohne Katastrophen?
Irgendwann war ich nur noch sauer und verärgert als ich hin und her zappte, um endlich mal nichts vom Sturm zu sehen. Heute ging es dann schon wieder los.
Mir reicht es.
Vielleicht fällt bald der erste Schnee dieses Winters den Kamerateams als gefundenes Fressen katastrophenmäßig vom Medienhimmel.
Lassen wir uns überraschen!

Einen Ausflug nach Schweden

Meine Tochter und ich waren heute in Schweden. Naja, fast waren wir dort. Genauer gesagt flanierten wir durch das gelb-blaue Einrichtungshaus auf dem Expogelände.
Es gibt so viel zu sehen und zu bestaunen, dass die Zeit wie im Flug verging. Eingekauft haben wir Bettwäsche, Bilderrahmen und diverse Kleinigkeiten, die wir dort einfach nicht stehen lassen konnten. Für die Lieben daheim wanderte auch noch das eine oder andere Stück in den Warenkorb.
Dann gab es zum Abschluss noch Kottbuller mit Pommes und ab ging es wieder auf die Schnellstraße.
Viele Äste lagen um große Bäume und stellenweise war auch die Schallschutzmauer beschädigt, aber größer Sturmschäden sind mir nicht aufgefallen.
Wir hatten hier wie meistens Glück mit dem Wetter.

Berliner Hauptbahnhof evakuiert

Tonnenschwere Stahlträger fielen aus 40 Metern Höhe herunter und nun droht die Glasfassade des erst 8 Monate alten Bahnhofes einzustürzen. Da hat man beim Planen des Gebäudes wohl nicht mit einem Sturm gerechnet.
Naja, es wäre nicht das erste Mal, bei dem man sich in Berlin verrechnet hätte.......

18
Jan
2007

Vom Winde verweht

ist bald Bayerns Ministerpräsident Edmund Stoiber. Bis zum 30. September kann er allerdings in seiner überheblich arroganten Art noch eine Menge Unsinn reden.
Ich überlege bereits, ob mir etwas fehlen wird, wenn er nicht mehr so häufig auftreten wird.....

Die ersten Sturmopfer

...sind die Internetseiten unwetterzentrale sowie wetter.de
Sie lassen sich nicht mehr öffnen. Ganz Deutschland scheint im Internet nach dem Wetter zu sehen. Fröhliche Gesichter hat "Kyrill" auch schon bewirkt. Im Raum Hannover schließen die Schulen heute bereits um 12 Uhr. Die Kinder werden begeistert sein.
Wir haben im Haus was wir brauchen und lassen alles ganz entspannt auf uns zukommen. Der kranke Franzl kann alles von der Couch aus besichtigen, aber hier tut sich nichts.
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