Puzzleteile

3
Sep
2006

Der Mond

Den ganzen Abend hätte ich heute nach oben schauen können. Es war ein wunderschöner Blick, den ich da aus dem Fenster hatte. Der Mond ließ eine dicke weiße Wolke hell leuchten. Ich musste immer wieder dort hinsehen. Dabei gingen meine Gedanken zurück und ich versuchte mir vorzustellen, wie Menschen vergangener Jahrhunderte, die noch nicht vom Fernseher abgelenkt wurden, träumend in den Abendhimmel blickten. Es sind so kostbare Momente, die wir da verschenken.
Täglich schimpfen wir darüber, dass alles immer teurer wird, dabei sind die schönsten Augenblicke nach wie vor kostenlos
Auch für eine ausgefallene Urlaubsreise können sie mich entschädigen.
( Eigentlich wären Franzl und ich heute schon in Essen auf dem Weg nach Brüssel)

Gewissensfrage

Die Predigt unseres Pfarrers während der heutigen Sonntagsmesse führte mich in meine Kindheit zurück. Es ging um die vielen Ge- und Verbote, die sich im Laufe der Zeit in der Kirche angesammelt haben. Der Pfarrer riet allen Zuhörern, sich auf das Herz zu verlassen, wenn eine wichtige Entscheidung ansteht.
Ich musste lächeln und an meinen leider längst verstorbenen Vater denken.
Er erklärte meinen fünf Geschwistern und mir die Sache mit dem Naschen, was ja bekanntlich auch unter den Begriff "Sünde" fällt. "Wenn man nascht," sagte mein Vater zu uns "schmeckt es gar nicht, weil man etwas Verbotenes tut."
Von jenem Tage an habe ich als braves Kind immer erst probiert, ehe ich genascht habe. Hat es mir geschmeckt, konnte ich sicher sein nicht genascht zu haben.

2
Sep
2006

Mein Mann der Bass

Das Mühlenfest zu Gunsten der Kinderkrebshilfe der MHH habe ich heute besucht.
Franzl hat mit seinem Gospelchor dort gesungen. Ein wirklich tolles Solo hat mein Mann von sich gegeben. Das entschädigte mich auf der Stelle für alle monotonen Stimmübungen, deren Ohrenzeugin ich in den Tagen vorher wurde.
Schön war es und ich bin stolz auf meinen Franzl.
Ganz nebenbei habe ich entdeckit, dass mitten in Hannover eine Mühle steht. In deren Nähe gibt es ein nettes Lokal in das meine verstorbene Patentante mich immer einladen wollte. Daraus wurde leider nie etwas. Heute habe ich es gefunden und vielleicht besuche ich es doch irgendwann mit irgendwem auf einen Kaffee.

Aprilfrisch

Leise summend stehe ich am Bügelbrett und versuche Franzls Sonntagshemd glatt zu bügeln.
Die Tür zum Garten ist geöffnet. Aus dem Radio tönt Musik zum Mitsingen.
Vertieft in die Faltengebirge des Hemdes gehe ich meinen Gedanken nach.
Plötzlich kommt ein Kleinhubschrauber in Form einer Resenlibelle auf mich zu. Erschrocken lasse ich das Bügeleisen los und rufe völlig überflüssige Befehle in Richtung des Insektes. Das Tier hat seinen Irrtum inzwischen bemerkt und surrt durch die Balkontür zurück in die Freiheit.
Nun überlege ich, ob ich nicht vielleicht in Zukunft einen anderen Weichspüler verwenden sollte, einen der nicht so blütenfrische Düfte hinterlässt.....

1
Sep
2006

Der Ladendetektiv

Völlig auffällig unauffällig schleicht sich der Kaufhausdetektiv durch die Regalgänge des Supermarktes. Nach einer Weile entdeckt er mich. Ich benehme mich wohl nicht so, wie man es von normalen Kunden erwartet. Suchend laufe ich an den Süßigkeiten vorbei, denn ich brauche noch etwas, was ich in die Zuckertüte meiner Jüngsten packen kann. Das finde ich nicht sofort und gehe den selben Gang mehrmals auf und ab. Das ist offensichtlich ein Grund, mich zu beobachten.
Natürlich fällt der Mann mir auf, der von nun an wie ein Schatten hinter mir bleibt. Er verfolgt mich bis an den Fleischtresen. Während ich nach einem Paket Mett greife, steht er mir fast im Weg. Anschließend interessiert er sich für abgepackte Wurst, weil ich dort bei der Truthahnsalami stehe. Sein Einkaufswagen bleibt im Gegensatz zu meinem leer.
Ich mache mich nun auf den Weg zur Milch und schaue mich um. Ja. Mit etwas Abstand werde ich weiter verfolgt.
So, die Milch wandert zu meinem bisher Eingekauften. Ich werfe einen Blick auf meine Liste, das scheint äußerst verdächtig zu sein, denn der Detektiv folgt mir nun dicht auf den Fersen.
Wo zum Kuckuck sind denn nur die Batterien? Sie hingen sonst kurz vor dem Kassenbereich. Suchend laufe ich durch die Gänge. Natürlich mache ich mich dadurch noch verdächtiger.
Am liebsten würde ich mich umdrehen und meinen Verfolger fragen, ob er hier „nur“ den Fahnder spielt, oder sich auch auskennt und mir das Versteck der Batterien verraten kann, aber ich lasse es und frage eine Kassiererin. Wie peinlich, ich stehe in diesem Moment genau davor!
Nun drehe ich den Spieß mal um und beobachte selbst auffällig den Herrn Detektiv. Er hat mich wirklich genervt heute.
Ich bringe ihn soweit, bis er tatsächlich ein kleines Paket Brot nimmt, an die Kasse geht und bezahlt.
Nun gehe ich grinsend auch.

Der graue Panther

hat uns unsere Urlaubsreise gerade platzen lassen.
Eine Kleinigkeit wollte Franzl in der Werkstatt noch eben machen lassen, es ging um einen Ölwechsel.
Nun wurde eine tropfende poröse Benzinleitung festgestellt. Auch die Bremsleitung ist nicht in Ordnung und der Auspuff droht sich demnächst zu verabschieden. Die hinteren Reifen scheinen 12 Jahre alt zu sein, es gibt also viel zu tun.
Wir fahren deshalb nicht nach Brüssel, sondern in die Werkstatt, denn die Sicherheit geht vor.
Schade, ich hatte mich schon so gefreut.

31
Aug
2006

Ferienende

Auch hier in Niedersachsen beginnt heute nach den langen Sommerferien wieder der Schulalltag.
Für meine Jüngste beginnt mit dem heutigen Datum ihre Ausbildung. Wir bringen sie gleich in ihre neue Schule und meine guten Wünsche begleiten sie auf ihrem wichtigen Schritt.
Viele Schritte gehören dazu, bis man selbstständig laufen gelernt hat.
Viele Umwege schleichen sich unterwegs ein.
Viele Irrwege gilt es rechtzeitig zu erkennen.
Viele Wegweiser sind als Hilfen unterwegs zu finden.
Ab und zu gibt es auch eine Pausenbank zum Rasten.
Meine Kleine, Du schaffst es und ich bin weiterhin da wenn Du mich brauchst.

30
Aug
2006

Kleine Kinder kleine Sorgen große Kinder....

So ist das auch mit den Fahrzeugen der Kinder. Wenn der Roller eines Kleinkindes verschwunden ist, so ist das ärgerlich und Tränen gibt es auch.
Gestern aber war der Motorroller meiner großen Tochter verschwunden. Er stand einfach nicht mehr auf der Straße. Das war ein riesiger Schreck!
Seit einiger Zeit war die Versicherung abgelaufen und sie befürchtete, dass das Fahrzeug abgeschleppt worden war. Sie war lange nicht mehr damit gefahren, hatte es aber am Morgen noch stehen sehen. Die Not war groß und ich konnte auch nicht mehr tun als ihr zu zu hören und sie zu trösten.
Heute nun ging sie in der Nachbarschaft von Haus zu Haus, aber niemand hatte etwas bemerkt. Ein junger Mann erzählte ihr aber, dass er vor ein paar Tagen Leute gesehen hatte, die sich offensichtlich für den Roller interessierten.
Das Fahrzeug blieb verschwunden.
S. rief bei der Polizei an. Dort hörte sie, dass der Fall bekannt sei, der Roller wäre heute am Vormittag abgeschleppt worden.
Verschwunden war er aber bereits gestern. Es stellte sich heraus, dass der Roller heute vor einer Schule gefunden worden war. Das Lenkradschloss war geknackt und dann das Fahrzeug kurzgeschlossen worden. Wahrscheinlich ist den Tätern dann das Benzin ausgegangen, denn die Schule liegt ganz in unserer Nähe.
Nun ist die Spurensicherung noch am Werk, dann kann S ihren Roller wieder abholen.
Auf die Rechnung sind wir auch gespannt.....
Bliebe noch zu erwähnen, dass es noch gar nicht so lange her ist, dass Franzls Fahrrad direkt vor unserer Haustür gestohlen wurde. Es war schon alt, aber es fuhr noch gut und das ist schließlich alles, was ein Fahrrad können muß.

29
Aug
2006

Was ist nur los?

Rings um mich herum machen alle schlapp. Das Wetter ist Schuld, höre ich von einigen, andere haben anstrengende Tage hinter sich. Auch per Mail erfuhr ich von plötzlichen Krankenhauseinweisungen. ( Unter anderem ist Maiks Mutsch heute nach einem Schwächeanfall in der Klinik gelandet)
Da frage ich mich nur, warum ich nicht umkippe. Vitamine nehme ich viel zu wenig zu mir, da ich so gut wie kein Obst esse. Ich glaube, ich gehöre zu den wenigen Menschen, die sogar eine Abneigung gegen Äpfel haben. Dabei liegt es bei mir nicht am Geschmack, sondern an unappetitlichen Essweisen meiner Mitmenschen. In mir wehrt sich alles dagegen die meisten Obstsorten zu essen, weil Bilder in mir hochkommen, die mir den Appetit vergehen lassen.
Normal ist das nicht, das weiß ich. Aber was ist schon normal?

28
Aug
2006

Reiseziel Brüssel

Nun fahren wir doch für ein paar Tage in die Welt hinaus. Ich habe gerade einen Besuch bei unserer Tochter in Brüssel organisiert. Damit ist die Fahrt nach Dänemark in das Ferienhaus des netten Fantaliebhabers aus Essen gestorben.
Unser grauer Panther wird also am Montag seine erste längere Fahrt mit uns antreten. Ich bin gespannt, wie es wird und vor allem, wo er in Brüssel stehen kann.
Das mit dem Parken ist dort so eine Sache für sich, denn Parkplätze gibt es so gut wie gar nicht.
Mit der Fahrt bekommt Franzls Urlaub doch noch etwas Bewegung.
Im Moment sitzt er unten und probt für den Auftritt mit seinem Gospelchor.
Es ist kein besonderer Genuss, ständig nur die Bassstimme der Lieder zu hören, deshalb habe ich mich wieder nach oben verkrümelt.
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