Das ist sie wirklich! Es hängt nur von unserem Gemütszustand ab, ob wir gerade das Positive oder das Negative sehen.
Wir Deutschen haben in Peking das erste Gold ergattert.
Was die Menschenrechte in diesem so weit entfernten Land angeht, das spielt dabei doch keine Rolle. Wir glänzen, was wollen wir denn mehr?
Die vielen Wanderarbeiter, die dafür gesorgt haben, dass die Spiele stattfinden können, sie sind längst versteckt worden und in Vergessenheit geraten - aber wir haben Gold!
Mir ist schlecht!

Nach dem Frühstück wollte ich an Franzls Laptop nach Mails schauen - ich bekam einen blauen Bildschirm und niochts ging mehr.
Nach dem Einkaufen drückste ich die hintere Autotür zu - sie lässt sich seitdem nicht mehr öffnen
Beim Abendbrotvorbereiten nahm mein Mozzarellakäse den Eierschneider komplett auseinander - der schneidet gar nichts mehr

Aber:
Der PC läuft wieder, das Auto fährt auch so und den Mozzarella habe ich mit einem Messer geschnitten - das Abendessen wurde rechtzeitig fertig.
Ob ich heute noch etwas anstelle?

Eine Woche der gemischten Gefühle war/ist das. Das kräftige Gewitter von gestern kam mir ganz gelegen.
Ein Gewitter reinigt und klärt.
Viele Hochs und Tiefs habe ich in dieser Woche schon durchlebt - nun bin ich so auf mittlerer Höhe und da lebt es sich ganz gut.
So, nun geht es ins Wochenende und dann mit voller Kraft hinein in die neue Woche.

Das Jahr geht weiter und das Leben auch.
Vieles darf man denken, weniges davon schreiben - darum lasse ich es.

Dieses Wetter liebe ich. Auch wenn manches noch anstrengender wird, das nehme ich gern in Kauf. Das Wochenende war auch alles andere als erholsam, aber das holen wir wieder auf - so nach und nach.
Zwei unserer Töchter waren angereist und brachten unser Badrenovierungsprogramm etwas durcheinander. Schöne Zeiten hatten wir aber dadurch und das war es wert.
Nun heißt es mal wieder Daumen drücken ( ich tue das schon im Schlaf.......), dann steht hoffentlich bald Umzugsstress an.
Mehr ereignet sich hier eigentlich nicht. Ein Wochenende mit drei Feiern, einer Fahrt zum Notarzt - mehr geht auch fast nicht.
( Es ist übrigens niemand ernsthaft krank. Nur ein Weisheitszahn muss beim Kiefernchirurgen entsorgt werden. Arme Steffi)

... und schon wieder ist es voll verplant.
Heute wird das Bad nach der Renovierung, die dank einiger Überraschungen, die hinter der Tapete lauerten, doch etwas umfangreicher wurde, geputzt und wieder eingeräumt. Nachmittags beginnt der Kurs für rückenschonendes Pflegen, anschließend feiert eine meiner Schwestern ihren 50. Geburtstag.
Überraschungsbesuch aus Deutschlands Süden ist hier eingetroffen und der hat morgen Namenstag. Das ist ein Grund, die Paten mal wieder einzuladen.
Am Sonntag haben Franzl und ich Hochzeitstag und auch das ist ein Grund sich mit den Töchtern, eine andere kommt heute mit ihrem Freund, mal wieder gemütlich bei einer Tasse Kaffee zusammenzusetzen.
Ach, mein Leben ist überhaupt nicht langweilig.
Ich hoffe, das wird es auch niemals werden.

Unsere Badezimmerrenovierung geht weiter
und
unser Leben auch.
Der Sommer kommt zu Besuch
und
unsere Tochter auch.
Ich freue mich auf das Wochenende.( Wir haben am Sonntag Hochzeitstag und werden gemütlich Essen gehen).

Zu wenig Zeit zum Ausruhen
Stattdessen viel Arbeit
ein Haufen Sorgen
wenig Schlaf
Aber
einen lieben Mann an meiner Seite.
Morgen ist Montag und ich gehe einfach unbefangen in die neue Woche.

Ich sitze mit den anderen Teilnehmern des Seminars zur Pflege Angehöriger zusammen.
Wenn ich mir die Damen um mich herum ansehe und anhöre, komme ich mir oft vor wie bei der versteckten Kamera.
Natürlich haben sie alle ihre Probleme und das sind nicht wenige. Eine Ehefrau, die ihren dementen Ehemann Zuhause pflegt verdient höchsten Respekt.
Eine illustre Runde hat sich da zusammen gefunden. Meine Schwester und ich sind mit Abstand die jüngsten Teilnehmerinnen.
Alle anderen haben die 60 weit überschritten.
Heute ist der letzte Abend und es soll ein geselliges Beisammensein werden. Eine der Damen hat eine Tomaten-Mozarella-Platte mitgebracht, eine andere hausgemachte Frikadellen. Jemand hat für Getränke ( Fruchtsaft und Mineralwasser) gesorgt. Ich hatte leider nach meinem Urlaub das Vorbereitungstreffen versäumt und stelle darum heute Pralinen zum Nachtisch bereit.
Während nun Frau A ihre Tomatenkreation anpreist wird sie vom Kursleiter ermahnt doch leise zu sein, da er noch einige wichtige Informationen zum Besten geben möchte. Alle sitzen also hungrig wartend vor dem gedeckten Tisch im Seniorenheim. Frau A bekommt eine Rüge und gehorcht leise schmollend.
Dann darf gegessen werden. Alle loben das Aufgetischte brav, so wie es sich gehört. Frau B redet für Frau A zu laut und sie hält sich demonstrativ die Ohren zu. Der Seminarleiter erklärt, dass Frau B schwerhörig ist und deshalb ein lautes Organ hat. Frau A, weiß das, denn sie ist ehemalige Lehrerin und wusste schon an jedem Kursabend immer alles.
Nun läutet das antike Handy der Frau C. Frau A wird fast wahnsinnig, denn sie erklärt, dass Frau C am Telefon auch immer so schreien würde. Während des ganzen Geschehens liest unser einziger Mann in der Runde, der Seminarleiter „lustige“ Gedichte und Kurzgeschichten vor, über die er mit Ausnahme von Frau D am meisten lacht.
Es ist der letzte Abend des Kurses und ich bin nicht sonderlich traurig darüber.

Es gibt Zeiten, in denen passt das Wetter zur Stimmung und es scheint so, als käme die Sonne gar nicht mehr hervor.
Aus Erfahrung weiß ich natürlich, dass sie auch hinter grauen Wolken kraftvoll scheint, doch ihre Wärme ist kaum spürbar.
Ausweglose Schicksale lieber Menschen, die dringend Hilfe bräuchten und denen ich hilf- und machtlos gegenüberstehe, bewegen meine Gedanken.
Ich muss aufpassen, dass das Grau des Regenwetters nicht in mir Einzug hält.
Also, Ärmel hochkrempeln und versuchen zu tun was ich tun kann.........