Puzzleteile

30
Mrz
2009

Luftveränderung

Ein paar Tage Berliner Luft schnuppern hat mir wirklich gut getan! Ich war bei meiner Tochter und ihrem Freund eingeladen und habe Berlin zu Fuß erobert. Das Wetter passte genau für mein Vorhaben. So konnte ich gut von den Hackeschen Höfen über die Museumsinsel auf den Alexanderplatz und von dort mit einem Abstecher über den Gendarmenmarkt und die Hedwigskathedrale zum Brandenburger Tor spazieren. Hier gab es einen guten Kaffee mit Blick auf das Treiben. Anschließend ging ich Richtung Bundestag und die umliegenden Gebäude. Danach waren die Stehlen mein Ziel, ehe ich wieder zurück zum Alex marschierte. Von dort aus nahm ich den Bus der Linie 100, der mich noch einmal an vielen wichtigen Sehenswürdigkeiten vorbeifuhr.
Das war ein Tag!
Aber ich kam auf andere Gedanken und das ist gut so.
Am nächsten Tag machten wir uns dann zu dritt nach Potsdam auf und liefen stundenlang durch den sehenswerten Schlosspark, nachdem wir das niedliche Holländerviertel begutachtet hatten.
Sonntag sahen wir uns noch das Viertel an, in dem das junge Paar am liebsten sesshaft werden würde: Prenzlauerberg.
Es war ein rundherum gelungenes Wochenende.

24
Mrz
2009

schreckliche Momente

Die schrecklichsten Momente im Leben sind die, in denen du siehst, dass dich niemand versteht.
Warst nicht immer du diejenige, die alle verstehen wollte?
Und nun?
Niemand ist auf deiner Seite.
Niemand versteht, was du sagen willst.
Liegt es an dir?
Was kannst du dazu tun, dass du wieder verstanden wirst?
Das Problem unterdrücken?
Die Sprache der anderen sprechen?
Du bist Du - auch in deinen schwarzen Tagen.

Zu spät

Wer zu spät kommt hat etwas verpasst
Er muss damit leben, unverstanden zu bleiben
Er muss damit fertig werden
Er muss lernen wieder schlafen zu können
Er hat etwas verpasst was nicht nachzuholen ist

17
Mrz
2009

Ruhe

Der Beerdigungstag ist vorüber. Gestern war es, aber mir kommt es vor, als lägen bereits Jahre zwischen gestern und heute.
Meine Mutter liegt auf ihrem Wunschfriedhof. Auf die Stiefmütterchen, die sie sich gewünscht hat, muss sie noch etwas warten bis die Bepflanzung möglich ist, aber sie kommen, das habe ich ihr am Sterbebett versprochen.
Als wir mit dem Trauerzug an ihrer Grabstätte ankamen, sah ich, dass sie direkt neben der vor sechs Wochen verstorbenen Mutter meiner Freundin ihre letzte Ruhestatt finden wird. Immer wollten wir unsere Mütter zusammenbringen, nun liegen sie nebeneinander und wir werden uns dann bei Gräbersegnungen an Allerseelen oder anderen Friedhofsbesuchen treffen.
Wie schön sich alles fügt.
Während des Requiems, zu dem auch der Sarg in der Kirche vor dem Altar stand, fand ich inneren Frieden. Die Messlieder hatte meine Mutter selbst noch ausgesucht.
Die Texte haben wir Geschwister gemeinsam mit einem befreundeten Priester zusammengestellt. Der Gottesdienst glich einer Familienfeier, ganz wie es meine Mutter liebte.
Alle Enkel brachten selbst verzierte Kerzen zum Altar, während Franz und einer meiner Schwager unsere selbst verfassten Fürbitten vortrugen.
Diese zwölf Kerzen brannten später die ganze Nacht über auf dem Grab meiner Mutter. Abends, sah man vom Eingang aus gleich den warmen Schein der Kerzen. Alles war so tröstlich.
Viele Freunde und Verwandte gaben uns durch Besuch und Briefe das Gefühl der Verbundenheit. Dafür bin ich überaus dankbar.
Auch wir Geschwister sind während der letzten Tage fast unzertrennlich geworden. Täglich trafen wir uns und besprachen, überlegten und planten. Wenn es keinen Grund zu einem Treffen gab, erfanden wir einfach einen.
Meine Mutter wird ihre helle Freude an uns gehabt haben.
Nun kann irgendwann der Alltag wieder Einzug halten. Ich wünschte mir, die Ruhe, die ich zur Zeit habe, könnte bleiben. Doch mitten in mir brodelt es noch etwas, das spüre ich manchmal.

16
Mrz
2009

Schlaf - was ist das?

Schlaf ist zum Fremdwort geworden in den letzten Tagen. Da kommen tausend Eindrücke, Gedanken, Erlebnisse zum Vorschein, die dem Schlaf keinen Platz lassen.
Sicher wird das alles besser.
Doch zunächst muss der heutige schwere Tag überstanden werden.
Alles ist geplant. Gegen den Wunsch des Bestatters stellen wir unsere eigenen selbst gestalteten Kerzen auf und ernten Unverständnis. Die Kirche würde leer und kalt wirken, wenn seine wunderschönen Kerzenständer fehlen, meint er.
Wie kann denn eine Kirche leer wirken?
So wie wir den Krankenschwestern in der letzten Lebensphase unserer Mutter untersagt haben, sie regelmäßig auf eine andere Seite zu legen und zu säubern, während sie seelenruhig schlief, haben wir den Herrn Bestatter daran gehindert, seine Kerzen aufzustellen.
Es wird alles so, wie wir es uns für unsere Mutter wünschen.
Nachher um 10 Uhr werden 12 Kerzen der Enkel in der Kirche neben dem Sarg erstrahlen - eine schöner als die andere.
Die ganze Nacht über werden sie am Grab der Oma später brennen und die Dunkelheit erhellen.
Ich habe Angst aber ich bin nicht allein.
Das ist gut so.

14
Mrz
2009

Aktivitäten

Es tut gut, wenn man in schweren Zeiten etwas zu tun hat. Bis zur Beerdigung gibt es einiges zu überlegen und wir sind eifrig dabei, um unserer Mutter eine schöne Feier zu bereiten.
Kerzen werden verziert, die in der Kirche am Sarg stehen werden. Die kleinen Kerzen der Enkelkinder brennen auf dem Friedhof später am Grab weiter. Eine große, von uns Geschwistern verzierte Kerze wird zunächst während des Requiems und dann bei den nächsten Feiern angezündet und uns immer an unsere Mutter erinnern.
Der Abschied tut weh, sehr weh - dennoch hat alles seine Richtigkeit.
Der Montag wird schwer für uns alle. Danach kann ich hoffentlich wieder schlafen und klarer denken...........

11
Mrz
2009

Ewige Heimat

Liebe Mama,
nun bist du sicher angekommen dort, wo du nie wieder weg musst. Nie wieder musst du deine Heimat verlassen, was du im Leben so oft getan hast.
Vertrieben aus dem schönen Oberschlesien hast du dich hier im kühlen Norden immer zurück gesehnt.
Oft hast du die Wohnungen dann hier in Hannover gewechselt. Mit jedem deiner sechs Kinder wurden sie zu klein.
Endlich im eigenen Haus angekommen starb dein lieber Mann, unser Papa viel zu früh mit 58 Jahren. Noch waren wir sechs Kinder bei dir - aber nach und nach gingen wir.
Schnell wurde das Haus zu groß und du packtest wieder deine Sachen.
Lange Jahre warst du froh, in deiner Wohnung alt werden zu dürfen. Wir haben dir dabei geholfen.
Nun solltest du nie mehr in deine Wohnung zurück kommen, nachdem du im letzten Jahr kurz vor Weihnachten nach schwerer Krankheit vom Krankenhaus ins Pflegeheim gebracht wurdest.
Wohlgefühlt hast du dich dort nicht, obwohl wir alle dich täglich abwechselnd besucht haben und alles für dich getan haben, was möglich war.
Du warst dort nicht zu Hause.
Ein letztes Mal lagst du in der vergangenen Woche im Krankenhaus.
Immer mehr spürtest du, dass es bald einen großen schmerzvollen Abschied geben würde.
Gestern bist du gegangen. Ankommen wirst du in der Heimat, in der dein Platz bereitet ist und von der du nie wieder weg geholt wirst.
Sicher bist und bleibst du irgendwie auch bei uns, ich habe das heute schon gespürt.
Ruh dich jetzt aus Mama, du hast es dir verdient

9
Mrz
2009

Gehen lernen

Am Anfang meines Lebens, das war ziemlich genau vor 57 Jahren, brachte meine Mutter mir das Laufen bei.
Nun erteilt sie mir die letzte Lektion.
Sie zeigt mir, wie das Sterben auch zum Leben gehört.
Die Zeit des Abschiednehmens ist gekommen. Sie verabschiedet sich bei all ihren Lieben und bietet ihnen noch Taschentücher an, falls Tränen fließen.
Sie liegt im Bett und erklärt uns, dass sie weiß, wie schwer so ein Abschied ist. Wir sollen sie loslassen, sie müsse gehen, erklärt sie uns.
Wir lassen sie los und begleiten sie auf ihrem letzten Weg, so gut wir es können.
Für sie scheint das alles ganz selbstverständlich. Sie geht langsam, jeden Tag ein Stückchen mehr.
Wir halten ihre Hände dabei und sind da, wenn sie noch einen Blick zurück wirft.
Sie darf gehen - auch wenn wir traurig sind.

1
Mrz
2009

Fasching ist vorbei

Wir sind mitten in der Passionszeit. Das zeigt sich am Wetter und damit an der Stimmung vieler Menschen.
Die Wirtschaftskrise greift mehr und mehr um sich - in unserer Verwandtschaft sind schon vier Männer von Kurzarbeit betroffen.
Meine Mutter liegt wieder einmal im Krankenhaus.
Alles rundherum wartet auf bessere Zeiten.
Heute ist meteorologischer Frühlingsanfang - ob's was bringt?

18
Feb
2009

Karneval im Seniorenheim

Irgendwie war es eine merkwürdige Stimmung bei den alten Herrschaften heute. Wütend, weil der Fahrstuhl nach unten nie hielt und wenn doch, nur überfüllt, wartete man auf den Transport in den Speisesaal im Keller.
Die Lindener Narren waren längst angereist und hatten alle Besucherparkplätze belegt, da scheinbar jeder Narr im eigenen Auto gekommen war.
Beim Gang über den Flur lobte Franzl mit seinem Wiener Charme eine alte Dame für ihr nettes Kostüm, woraufhin diese sehr empört war, denn sie war gar nicht verkleidet. Ich grinste in mich hinein, denn ich hatte das auch gedacht.
Meine Mutter schlief in ihrem Fernsehsessel, war aber sofort bereit, sich zu der Veranstaltung bringen zu lassen.
Sie befürchtete nur, dass da wieder Witze gemacht würden, die gar nicht zum Lachen wären und die anderen alten Leute würden das dann wieder trotzdem tun, was noch schlimmer als die schlechten Witze wäre.
Ich habe ihr dann noch einen Platz in der ersten Reihe organisiert und sie ihrem Narrenschicksal überlassen, nachdem ich von einer kleinen Dame in der zweiten Reihe ständig beschimpft wurde, weil ich ihr die Sicht nehmen würde. Dass es noch gar nichts zu Sehen gab, war dabei egal.
Karneval der Senioren, da ist was los!
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