Meine Mutter erzählte mir gestern, sie hätte meiner Nichte eine Email aufs Handy gesprochen....
Natürlich habe ich geschmunzelt. Erklärt habe ich ihr nichts, denn das hätte sie nur noch mehr verwirrt. Solange ich verstehe was sie meint, ist es doch egal, wie sie es ausdrückt.
Allerdings habe ich mir überlegt, was da wohl auf mich einmal zukommt, wenn ich im Seniorenalter bin. Die Technik entwicklet sich so schnell weiter, dass ich jetzt schon oft Probleme habe mit ihr Schritt zu halten.
Schon als Kleinkind hörte ich meine Tante Martha staunend sagen "Was die Leut' heut so alles machen..." Was würde Tante Martha wohl heute sagen?

Kaum sind die Reste der Party weggeräumt, laufen die Vorbereitungen für das nächste Fest.
Eine UNSERER Töchter wird am Mittwoch 30 Jahre alt und feiert am Samstag aus diesem Anlass. Das bringt eine große Familie so mit sich, dass man aus dem Feiern nicht raus kommt. Es könnte allerdings schlimmeres geben......

Die Gäste waren vergnügt und somit die Gastgeberin auch. Die Letzten, die hier nicht übernachten wollten, fuhren morgens um sechs Uhr ab. Die Nachteulen, zu denen auch meine Tochter zählt, legten sich gegen acht Uhr früh noch kurzfristig hin.
Am Mittag saßen wir alle mehr oder weniger ausgeschlafen am Frühstückstisch, auf dem, wie versprochen, auch eine Pizza zu finden war. Ansonsten gab es, Semmel, Marmelade, Nutella, Käse, Obstsalat, rote Grütze, Kakao und ganz viel Kaffee.
Alle hatten die Party heil überstanden. Die Stimmung war gut und obwohl es Gäste aus den verschiedenen Lebensbereichen meiner Jüngsten gab, fand sich für jede Verbindung immer ein gemeinsames Gesprächsthema.
Vater Franz grillte anfangs Würstchen ohne Ende ( obwohl bekanntlich jedes Würstchen zwei davon besitzt) und hatte auch seinen Spaß dabei.
Zu fortgeschrittener Stunde holte ich alle verfügbaren warmen Jacken und dicken Pullover aus den Schränken und stellte sie den im Garten Anwesenden zur Verfügung – schließlich hatten wir es Mitte Juli und da sind die Nächte kalt........
So wurde dann auch dem letzten Bibbernden in der karibischen Nacht noch warm.
Der restliche gestrige Sonntag regnete an uns vorbei. Der Pavillon steht noch im Garten und wartet auf den Abbau, für den er zunächst trocknen muss. Am Abend schauten Franzl und ich uns den Film „Zeit der Stille“ an. Leider war der wirklich sehenswerte Streifen zeitweise für meine gestrigen Verhältnisse etwas zu still, so dass mir dann und wann die Augen zufielen.

Der Pavillon steht, die Insel ist aufgeschüttet, der Sonnenschirm überdacht das Eiland, die Nachbarn sind gewarnt, die ersten Gäste sind fröhlich beim Essen. Es sieht ganz so aus, als wäre Petrus uns jetzt gnädig gestimmt.
Vorhin allerdings habe ich beim Lichterkette einschalten ein Minifeuerwerk entfacht und unser komplettes Erdgeschoss war kurzfristig ohne Strom. Das Zelt hat auch seine ersten Flugversuche hinter sich und wurde von Franzl durch feste Schnüre gebändigt.
Nun kann es eigentlich eine lustige Partynacht werden.
Die ersten Gäste, die hier schlafen werden, haben den Dachboden bereits mit Schlafsäcken dekoriert und einige überlegen noch, ob sie nicht gleich bis zum Frühstück ( dazu wurde für zwei Personen Pizza bestellt) aufbleiben. Wenn ich mir allerdings die Flaschen auf dem Tisch ansehe, schließlich ist es eine Buddelparty, glaube ich, dass das niemand ohne Schlaf bis zum Morgen aushalten wird.

Von einem nicht enden wollenden Regenguss wurde ich heute geweckt. Der Pavillon steht bereits und der weiße Karibiksand ist auch schon seit gestern zu Teichstrand geworden. Nun weist beides große Pfützen auf, aber der Tag ist ja noch jung. Wir erwarten dringend etwas Sonne heute hier in unserer Pseudokaribik.

Heute sind Franzl und ich 33 Jahre Verheiratet. Bis eben haben wir auf der Terrasse gesessen und dann mit einem oder zwei Glas Rotwein angestoßen.
Nachher beginnen wir den Tag mit einem Sektfrühstück und lassen ihn abends beim Griechen ausklingen. Dazwischen liegen Partyvorbereitungen für das Fest unserer Tochter, das am Samstag im Garten stattfinden wird.
Das Eheleben wird auch nach vielen Jahren nicht langweilig, soviel kann ich allen heiratswütigen Paaren versprechen.
Ich habe meinem Mann am Anfang unserer Beziehung versprochen, dass er mich niemals ganz kennen lernen wird und das habe ich versucht zu halten.

Bis zum letzten Jahr haben wir um diese Zeit am 26. Juli gemütlich Kaffee getrunken und Kuchen gegessen.
Nun ist das heutige Namenstagskind nicht mehr hier was tue ich stattdessen heute? Ich reiße Bäume aus! Das stimmt so zwar nicht so ganz, denn das Ausreißen hat Franzl am Wochenende erledigt, aber ich zerstückele die letzten großen Äste und kehre endlos Tannennadeln zusammen.
Nun haben wir eine Lücke im Vorgarten und müssen den Gärtner aufsuchen. Dieses freie Fleckchen soll blühen.
Ich hoffe, Franzl sieht das auch so wie ich......

hat eine meiner Töchter heute. Gefeiert haben wir die Namenstage nie so richtig, aber Kaffee und Kuchen gab es immer für Paten und Oma. Meine Tochter ist nun im Schwabenländle und wird vielleicht einen von ihrer Schwester gebackenen Kuchen essen. Ihre große Schwester ist wieder für drei Tage zu ihr gefahren um zu sehen, was die Kleine da unten macht und ob es noch etwas zu helfen gibt.
Ich habe wirklich tolle Töchter!

möchte meine Jüngste mit unzähligen Freunden am Samstag in unserem Garten feiern. Ihr 21.Geburtstag im April musste wegen einer schweren Lungenentzündung ausfallen und soll nun nachgeholt werden. Noch gebe ich die Hoffnung nicht auf, dass ich den weißen Strandsand draußen am Teich und nicht drinnen im Wohnzimmer dekorativ verteilen kann.....
Wenn das da draußen mit den Herbststürmen so weitergeht, müssen wir für unseren Pavillon Anker werfen. Ob wir statt der Fruchtbowle lieber Feuerzangenbowle anbieten sollen?
Es ist schon ärgerlich, doch wenn ich nach England schaue, bin ich wieder ganz still und froh, dass es bei uns eben nur zu oft regnet und stürmt und nicht wie auf der Insel, alles unter Wasser und ohne Strom liegt.........

Es ist still draußen und auch in den Häusern herrscht ein anderes Klima als sonst. Meine Tochter im Schwabenländle erklärte mir gestern am Telefon, dass sie nicht länger reden wolle, sie entschuldigte sich. Nein, sie ist noch nicht von der landesüblichen Sparsamkeit angesteckt und wortgeizig geworden, sie wollte lieber "weiterlesen".
Meine Jüngste kam gestern von ihrem Wochendtrip aus Köln zurück. Ich hatte den Tisch gedeckt und mich darauf eingestellt, dass sie, wie immer von Erlebnissen überlaufen würde und wir einen genauen Bericht bekämen. Doch was sagte sie? Sie entschuldigte sich, verzog sich in ihr Zimmer um zu Lesen und stellte sich gleich den Wecker auf sieben Uhr, damit sie heute gleich ganz früh "weiterlesen" kann.
Es ist Harry-Potter-Zeit.
Deutschland ist infiziert - zumindest der englischsprechende Teil der Bevölkerung.