Puzzleteile

19
Jun
2009

Gedankenverloren

Ich stehe vor der Kaffeemaschine. Automatisch passiert jeder Griff.
Die Gedanken sind im Krankenhaus bei meinem Mann und in diesem anderen Krankenhaus, in dem ich vor ziemlich genau drei Monaten täglich am Bett meiner Mutter gesessen habe..........................
Kaffeepulver in den Filter, Wasser in die hintere Öffnung. "Wie es ihm jetzt wohl geht?"
Der Kaffee läuft langsam durch, während ich im Bad bin. " Was er jetzt wohl macht?"
Ich gehe wie im Traum in die Küche und fülle den fertigen Kaffee in die Warmhaltekanne. " Ach Mama, du fehlst mir"
Nun hole ich die Zeitung aus dem Briefkasten und decke anschließend den Tisch für mich. "Ob er wohl auch gerade sein Frühstück bekommt?"
Ich stürze in die Küche, sehe die leere Kaffeemaschine und sage mir, wie müde ich doch sein muss, dass ich vergesse, meinen Kaffee zu kochen. Pulver ist schon im Filter, also noch Wasser einfüllen und dann warten.
Meine Gedanken wandern wieder von Krankenhaus zum Sterbebett........
Der Kaffee ist endlich fertig. Doch wie sieht der denn aus? Scheint eher Tee geworden zu sein. Ich öffne die Warmhaltekanne und natürlich ist dort der fertige Kaffee, den ich vor einer halben Stunde gekocht habe.............................
"Gleich fahre ich ins Krankenhaus und darf dich hoffentlich abholen."

- - -

Immer, wenn man denkt es reicht, wird man eines Besseren belehrt.
Mein lieber Mann hat den heutigen Tag wieder einmal mit einer Fahrt ins Krankenhaus begonnen. Dort liegt er nun und wird wohl morgen ohne Befund entlassen.
Sein Herz flimmert in der Kammer, das werde ich auch gleich tun....................

16
Jun
2009

Zeiten des Wartens

Ein ganz ruhiger Geburtstag wurde gestern hier begangen. Im Moment steht auch niemandem von uns der Sinn nach großen Feiern.
Heute hatte ich einen neuen Termin für meinen kleinen Job, der wohl mehr kosten wird, als dass er Gewinn bringt.
Morgen hat unsere Jüngste ihr erstes Vorstellungsgespräch und Mama ist so aufgeregt.
Eine gute Freundin wurde heute operiert.
Die Kurzarbeit0 dauert an und der Betrieb steht still.
Das Portemonnaie wird leichter und die Sorgen schwerer.
Aber das Leben geht weiter.......

1
Jun
2009

Noch immer keine Quelle in Sicht

Mein Leben verliert sich im Sand. Kurzarbeit 0 - das bedeutet, dass der Betrieb steht - geht nun in die dritte Runde.
Dieser Zustand verlangt, dass man alle Nerven im Zaum halten muss, die "gewonnene" Zeit richtig einsetzt und dem verlorenen Geld nicht nachtrauert.
Trauern hat für mich persönlich andere Bedeutungen. Auch Pfingsten fehlt mir meine Mutter wieder, was sich manchmal an Kleinigkeiten mitten am Tag zeigt.
Heute an ihrem Grab,das inzwischen fast so aussieht, als gäbe es sie schon lange nicht mehr, wurde mir ihr Fehlen wieder ganz deutlich.
Was sind das nur für schreckliche Zeiten im Moment?

24
Mai
2009

Wüstenzeit

Zur Zeit ist das Leben wie eine Wüste und ich bin auf der Suche nach der nächsten Oase. Das ist nicht weiter spannend für Außenstehende, darum erspare ich mir auch Berichte darüber.
Sollte ich an einer lebenspendenden Quelle angekommen sein, melde ich mich sicher wieder.
Ich habe mein Hobby, das Fotografieren, das bringt mich bei meiner Suche auf andere Gedanken.

12
Mai
2009

Ausgezittert

Wie war ich doch heute aufgeregt! Als Mutter gehe ich in jede Prüfung meiner Töchter mit hinein -angefangen bei 4x dem kleinen Seepferdchen, bis 4x ein Abitur, dann Staatsexamen, Berufsabschlussprüfungen - ich bin ebenso kribbelig wie meine Töchter.
Nun darf ich aber auch ebenso feiern wie meine Jüngste, die eben ganz erleichtert angerufen hat. Alles sei nach vielen Anfangsschwierigkeiten ( zunächst war z.B. das Prüfungskind nicht erschienen) gut gelaufen.
Es wird am Abend Sekt,Häppchen und strahlende Gesichter geben!

11
Mai
2009

Morgen ist Zittertag

Meine Jüngste hat morgen ihre praktische Prüfung und ist dann Heilerziehungspflegerin.
Bis dahin muss noch viel beruhigt und zum Schlafen überredet werden.
Aber, meine Kleine, wenn ich daran denke, wie wir beide gerade deine Geburt damals überlebt haben, nachdem das ganze Klinikpersonal komplett in Weiß angetreten war, dann ist die Prüfung für dich doch nur ein Klacks.
Tschakka, du schaffst das!
Ich denke die ganze Zeit fest an dich und deine Omi, die nun immer bei dir ist, wird dir zur Seite stehen, da bin ich mir so sicher!
Schlaf gut und morgen Abend wird gefeiert, bis die Wände wackeln!

Muttertag

Mein erster sinnloser Muttertag liegt hinter mir.
Da ich diesen Tag für mich nicht wichtig nehme, ihn aber bis jetzt immer mit meiner Mutter verbracht hatte, fehlte sie mir gestern sehr.
Natürlich führte mich diese Traurigkeit auch auf den Friedhof, das ist der Ort für die Tränen und gleichzeitig auch der des Trostes.
"Ich weiß, so ein Abschied tut weh - aber ihr müsst nicht weinen. Wenn aber doch, dann habe ich hier viele Taschentücher für euch" sagte meine Mutter auf dem Sterbebett zu mir.
Nun weine ich und sie hat keine Taschentücher mehr für mich.............................

9
Mai
2009

Aufräumen - mit so vielem

Es war wieder soweit. Wir kamen um im nächsten Zimmer aufzuräumen. Der Schrank war voll mit Geschirr, Gläsern, Kerzen und vielen Erinnerungen.
Da waren vergangene Zeiten und Kindheitserlebnisse hautnah zu spüren und wir sollten sie wegräumen - - -
Auf dem Tisch stand das Bild meiner Mutter. Sie lächelte uns zu und schien sich zu freuen, wieder einmal fast alle ihrer Kinder versammelt zu wissen.
Ach Mama - - -
Sehr oft musste ich den Raum verlassen und nirgends lagen die Stapel von Taschentüchern, die sie bis zu ihrem Tode immer allen angeboten hatte.
Schon in der letzten Nacht hatte ich von Mutti geträumt. Sie saß mitten zwischen uns und sah zwar nicht besonders gesund, aber doch lebendig aus. Ich fragte mich, woher sie denn gekommen sei und wen um alles in der Welt wir denn beerdigt hätten.
Da fing sie an, wie in ihren letzten Wochen täglich, ihre Beerdigung zu planen. Sie sorgte sich darum, dass nicht jeder eine Mitfahrgelegenheit finden könne. Ich weinte und flehte sie an, dass sie uns das nicht antun könne, dass wir sie nun schon wieder begraben müssen. Ob sie denn gar nicht wisse, wie schrecklich das sei, wollte ich von ihr wissen.
Im Traum wachte ich auf und wünschte mir, bevor ich dann wirklich wach wurde, dass ich nie mehr irgendetwas träumen möchte.
Das war meine Einstimmung auf diesen so schweren Nachmittag und noch immer ist die Wohnung noch nicht leer.
Und morgen ist Muttertag...........................

6
Mai
2009

Es geht etwas bergauf

Besser trifft es, wenn ich sage: es geht hügelauf, der Berg steht noch irgendwo im Wirschaftskrisennebel.
Aber, ich glaube, ich habe einen kleinen Job!
Nein, nicht das, was ich studiert habe, aber wer kann sich heute schon noch leisten, auf eine Stelle zu warten, die er angestrebt hatte........
Ich werde trotzdem in einer Schule arbeiten. Nachmittags habe ich eine Gruppe von Grundschulkindern für drei Stunden täglich zu bespaßen.
Ich freue mich darauf und vor allem darauf, dass ich den Tropfen auf dem heißen Stein zusteuern kann.
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