Puzzleteile

19
Mrz
2008

Passionszeit

Meine Mutter wird mit zunehmender Genesung fordernder. Bis zum Nachmittag war ich heute bei ihr. Mittagessen hatte ich mitgebracht und sie nahm es gern. Aufstehen kann sie noch immer nicht allein, das macht alles schwieriger als es sein müsste.
Zuhause war bei uns angekündigt worden, dass heute das Wasser abgestellt wird. Die Badewanne ließ ich noch vollaufen ehe ich zu meiner Mutter fuhr und ein Kochtopf mit Wasser stand auch auf dem Herd. Allen wurde geraten am Abend vorher zu duschen oder eben erst nach 13 Uhr, wenn das Wasser wieder fließt.
Und dann stellte niemand das Wasser ab. Alle Vorbereitungen und Überlegungen hätten wir uns sparen können.
Franzl schlägt sich außerdem noch mit Versicherungen herum. Eigentlich wollte keine unserer Versicherungen zuständig sein, aber nun haben wir doch eine gefunden, die für die kaputte Scheibe in der Haustür zahlen muss. Dreihundert Euro haben wir auch nicht so einfach übrig.
So vergeht ein Urlaubstag nach dem anderen und zu der dringend nötigen Erholung kommt Franzl nicht.
Ich dämmere nur noch vor mich hin, wenn ich von meiner Mutter zurück bin und schlafe nachts kaum bis gar nicht.
Es ist Karwoche.
Alles wartet auf Ostern.

18
Mrz
2008

Geschenkte Zeit

Wenn ich so wie heute viele Stunden am Bett meiner Mutter verbringe, reden wir von früher - schon allein, um sie von ihren großen und kleinen Schmerzen abzubringen. Viele Bilder meiner Kindheit werden dann vor mir wieder lebendig. Begleitet von den Tränen meiner Mutter bringen wir uns abwechselnd Geschichten von früher wieder ins Gedächtnis. So viel Zeit zum Reden hatten wir selten. Immer war meine Mutter damit beschäftigt andere zu beschäftigen. Nun, da sie hilflos in ihren Kissen liegt, lässt sie manches mit sich geschehen, was ihr gut tut auch wenn sie es nicht einsieht.
Immer wieder habe ich das Bild von der umgekehrten Situation vor mir. Früher trug ich das Lätzchen und wurde gefüttert - heute ist es umgekehrt.
Ein Märchenbuch habe ich heute mitgenommen und dachte passend zum Winterwetter eine Geschichte von Hans Christian Andersen vorlesen zu können. Doch meine Zuhörerin zog es vor heute den ganzen Vormittag zu schlafen - auch gut.
Nach dem Mittagessen, das noch fast unangetastet in der Küche steht, holte Franzl mich wieder ab.
Während ich nun hier vor mich hersinniere, ist er auf dem Weg um sich die Fernsehübertragung des Auferstehungsamtes anlässlich der Beerdigung von Chiara Lubich anzusehen. Mit vielen anderen Angehörigen der Fokolarbewegung trifft er sich heute dazu im Fokolar Hannover.
Chiara war eine große Frau, die auch mich zum Nach- und Umdenken gebracht hat. Auch wenn ich der von ihr gegründeten Fokolarbewegung nicht angehöre, bin ich doch irgendwie auch auf ihrem Weg.
Hier findet die Übertragung statt

17
Mrz
2008

Die große heilige Woche

Die Christen in aller Welt begehen in dieser Zeit ihre größten Feiertage. Am Beginn der heiligen Woche stand der Palmsonntag, an dem erstmals die Leidensgeschichte im Gottesdienst vorgelesen wurde. Der nächste hohe Feiertag ist der Gründonnerstag, an dem wir daran denken, dass Jesus das Altarssakrament eingesetzt hat, während er mit seinen Jüngern beim letzten Abendmahl versammelt war. Daran schließt sich der Karfreitag an, der in der evangelischen Kirche der höchste Feiertag ist und bei uns Katholiken ein Trauertag, an dem keine heilige Messe gefeiert wird. Wir treffen uns zur Sterbestunde Jesu um 15 Uhr zur Karfreitagsliturgie. Es gibt an diesem Tag keine Kommunionausteilung und alle Glocken und auch die Orgel verstummen.
Diese Grabesstille bleibt bis in die Osternacht, in der zum Gloria alle Glocken läuten und auch die Orgel wieder ertönt. Ostern ist für uns Katholiken der höchste Feiertag im Kirchenjahr.

Mein persönlicher Karfreitag fand in der letzten Woche am Bett meiner Mutter statt.
Ich bin jetzt erschöpft und matt - völlig ausgebrannt, aber meiner Mutter geht es von Tag zu Tag besser.
Ich freue mich auf das kommende Osterfest und auf meine Töchter, die dann bei uns sein werden. Bis dahin habe ich noch einige Tage am Krankenbett vor mir. Allerdings verlaufen die Nächte jetzt ruhiger und ich zucke nicht mehr bei jedem Telefonklingeln zusammen.

16
Mrz
2008

Warten

Ich sitze am Krankenbett und lese aus einem Buch vor. Leider hatte ich in dem leergeräumten Bücherregal nur ein Adventsbuch gefunden.
Es geht um das Warten. Es wird gefragt, worauf die Menschheit wartet und angesprochen werden Erlösung, Frieden, Gesundwerden und weitere größere und kleinere Menschheitssorgen.
Plötzlich höre ich eine schwache Stimme die mich schwer atmend fragt, ob ich wüsste, worauf sie denn warten würde.
Mein Herz schlägt schneller, mein Atem stockt und ich bitte sie, es mir zu sagen.
Und was kommt dann? Sie sagt, sie würde darauf warten, dass ich ihr einen Joghurt aus dem Kühlschrank hole.
Es sieht so aus, als macht sie sich auf den Weg der Besserung.

15
Mrz
2008

Wehen

Die Mutter leidet Schmerzen bei den Geburtswehen mit denen ihre Kinder ins Leben kommen.
Die Kinder leiden Schmerzen bei den Abschiedswehen mit denen die Mutter aus dem Leben geht.

14
Mrz
2008

Chiara Lubich gestorben

Gestern Abend rief Gott die Gründerin der Fokolarbewegung vor zu sich. Sie wollte dem Frieden und der Einheit dienen. Dazu hat sie die Fokolarbewegung ins Leben gerufen und ihr eigenes Leben immer dem Willen Gottes unterworfen. Sie ist eine Heilige.
Am Morgen ließ sie sich auf eigenen Wunsch vom Krankenhaus in ihr Fokolar in Rocco di Papa bei Rom bringen, um ihr Leben im Kreis ihrer Freunde zu beschließen.
mehr über ihr Werk steht hier

13
Mrz
2008

Der Glaser war da

Wenn wir Glück haben, müssen wir nichts für die neue Scheibe in der Haustür bezahlen. Die Gebäudeversicherung ist dafür zuständig. Das Glas kostet etwa 300 Euro.
Das ist im Verhältnis zu einer Brille, die im Größenvergleich doch nur aus Glassplittern besteht, fast geschenkt. Morgen kommt der gute Mann wieder und dann kann ich auch wieder ruhiger schlafen wenn es knackt.

12
Mrz
2008

Sturmschaden

Kirstin hat zugeschlagen und zwar unsere Haustür!
Nun ist die Scheibe gesplittert und die Versicherung nicht zu erreichen. Ich hoffe, dass das Drahtglas hält und nachts nicht jeder so einfach bei uns hereinspaziert kommen kann.
Gerade war Franzl dabei, die Holzbrocken, die uns Kyrill von unserer großen Tanne gelassen hatte, hinauszutragen um sie endlich an einen Bekannten mit Kohleofen zu liefern, da wird Kirstin sauer und knallt lautstark mit unseren Türen. So ein schöner Mist!

Ich hoffe nur, dass der Spass nicht zu teuer wird......

Modeuntauglich

Froh gelaunt und guter Dinge betrat ich nach dem erfolgreichen Brillenaussuchen das Erdgeschoss des großen Kaufhauses in der Bahnhofstraße, das sich nun Galeria nennt.
Eine schöne Armbanduhr wollte ich mir wieder einmal gönnen. Nach jahrelanger Uhrenpause war ich es leid, immer andere fragen zu müssen, heimlich beim Vorübergehen auf fremde Handgelenke oder in parkende Autos zu schielen. Ich befürchtete, dass es eines Tages dadurch noch zu einem Haltungsschaden kommen könnte.
Nun also war es soweit und ich marschierte gemeinsam mit Franzl zielstrebig auf den Uhrenstand einer bekannten Firma zu. Nach ersten prüfenden Blicken, dich ich auf die Waren und die Verkäuferin auf uns warf, fragte die Dame mich, ob ich eine Uhr für meine Tochter suchen würde.
Sollte ich nun wenige Tage nach meinem Geburtstag wirklich zu alt für eine modische Armbanduhr sein? Verblüfft antwortete ich, dass ich für mich selbst unterwegs sei. Zum Glück durfte ich bleiben.
Es hätte mich bei dem Namen der Firma, der doch auf vergangenes Leben aus der Erdgeschichte hindeutet, auch wirklich gewundert.
Und so sieht sie aus:

Uhr-KIF_2841
Das Armband ist aus Edelstahl und mit schwarzem Holz belegt.

11
Mrz
2008

Neue Sportarten und Suchtprobleme

Mit halbem Ohr hörte ich beim Mittagessen der Ansagern zu, die von einem berühmten Bierathleten sprach. Ich wunderte mich über diese doch merkwürdig klingende Sportart und lachte, als ich anschließend einen Biathleten in Aktion sah und meinen Hörfehler erkannte.
Als kleines Mädchen litt ich länger unter einem Missverständnis. Ich hörte die Erwachsenen von Tablettensucht reden und erschrak fürchterlich. Genau! Diese schlimme Krankheit hatte mich befallen!
Ich liebte manche von den kleinen Pillen, die so schön bunt waren und deren Überzug wie Bonbons schmeckten. Ich fühlte mich süchtig und hätte genze Packungen davon vertilgen können. Nun traute ich mich nicht, mit jemandem über diese Sache zu reden und verheimlichte mein Suchtproblem. Ich habe es meiner Mutter bis heute nicht erzählt. Irgendwann, als ich erkannte, dass ich völlig falsch gedacht hatte, war es mir dann zu peinlich.......
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