19
Aug
2008

Einfach weiterleben...

...manchmal ist das ein Ziel, das jemand verfolgen sollte. Ich lebe ohnehin immer weiter, denn Unkraut vergeht ja bekanntlich nicht. Es gibt aber immer wieder Menschen, die das Weiterleben mit Stolpersteinen erschweren. Je näher diese Menschen uns stehen, um so härter wird dadurch das Weiterleben. Glücklich ist der Egoist - oder doch nicht?
Zum Egoisten wurde ich nicht geboren und das tut mir auch nicht leid.
Optimismus ist das, was mir das Leben an vielen Tagen erleichtert.
Wer Theologie studiert hat, müsste sich in Nächstenliebe leicht tun.
Das versuche ich täglich. Manchmal klappt es auch ganz gut.
Auf ein Neues!

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ElsaLaska - 19. August, 22:13

>>Wer Theologie studiert hat, müsste sich in Nächstenliebe leicht tun.<<
Ach schön, dann besteht ja noch Hoffnung für mich ...
:-/

Bei dir habe ich diesbezüglich kaum Bedenken, falls dich das aufmuntert.

sandhexe - 19. August, 22:25

Ach danke, liebe Elsa und Hoffnung besteht immer ;-)
kuschelbaer - 20. August, 08:53

Selbsttäuschung

>>Wer Theologie studiert hat, müsste sich in Nächstenliebe leicht tun.

Diesem Trugschluß erliegen viele. Sie meinen diese! Weisheit mit dem Löffel gefressen zu haben, und doch haben sie nichts begriffen.
(Nächsten-)Liebe kann man nicht studieren, die muß man im Herzen haben!!!
Denn: "Si comprehendis, non est deus." (Hast Du es begriffen, dann ist es nicht Gott!!)
anders ausgedrückt: Gott <=> Liebe

Darum: Liebe und dann tue was du willst.
In diesem Sinne

sandhexe - 20. August, 13:45

na dann....
ElsaLaska - 20. August, 23:24

Deine Reaktion eben ist super. Genau DAS meinte ich. *prust*
Darf ich dieses "Na, dann ..." weiterverwenden? Es wäre eine echte spirituelle Hilfe für mich.
:-)
Nachtblau - 20. August, 23:32

Ich denke nicht dass man muss, sondern dass man kann. Die Freiheit sich dafür entscheiden zu können (und es dann auch zu tun) ist denke ich ganz wichtig. Und manche, die muss man einfach nicht lieben, schließlich ist und bleibt man Mensch...

ElsaLaska - 20. August, 23:35

Ganz im Ernst jetzt: Wenn man zumindest versucht, nicht zu hassen, dann ist man schon ein gutes Stück weit gekommen, und ich meine das auch ganz egoistisch für mich selbst, und nicht nur, weil es ein Gebot ist.
Nachtblau - 21. August, 00:10

Gebote nur zu befolgen weil sie Gebote sind macht sowieso keinen Sinn meiner Meinung nach.
ElsaLaska - 21. August, 00:15

Nein, man sollte sie schon als sinnvoll erkennen. Das unterstelle ich dem Gebot: Du sollst Gott deinen Herrn lieben mit aller Kraft und deinen Nächsten wie dich selbst allerdings im Vorneherein - a priori.
Nachtblau - 21. August, 00:20

Ich glaube schon dass es Lebenssituationen geben kann, in denen das nicht als sinnvoll erscheint
ElsaLaska - 21. August, 00:21

Welche sind das deiner Ansicht nach?
Nachtblau - 21. August, 00:42

Wenn es um die eigene Existenz oder die von nahestehenden Personen geht.
Davon abgesehen ist so ein bisschen Hass manchmal gar nicht schlecht, man muss ja nicht jeden mögen. Solange man sich halbwegs zivilisiert benimmt und sich nicht an die Gurgel geht.
ElsaLaska - 21. August, 01:06

Zunächst mal stimme ich dir natürlich auf einer allgemeinen Ebene auch zu.
Du führst jedoch Extremsituationen an, wie sie in unseren Breitengraden ganz selten noch zu finden sind. Ich nehme jetzt mal als Beispiel für eine solche Situation blutige Bürgerkriege: Ex-Jugoslawien, Sudan, was in der Art.
Jetzt kämen solche Fallbeispiele, die wir gar nicht weiter erörtern können. Was würden wir tun, wenn jemand unsere Familie abschlachten möchte? Jeder würde sich wehren, es sei denn, er hat ein unermessliches Gottvertrauen - auch das gibt es. Ich kenne Mennoniten, die sich vor Stalingrad lieber selbst in den Fuss geschossen haben, als auf einen anderen zu schießen. Das zeigt allerdings, dass man zwar vielleicht soviel Gottesliebe haben kann, dass man das eigene Leben vollständig in seine Hand gibt, ein anderes Kapitel muss man allerdings dann aufschlagen, wenn Menschen bedroht werden, die man liebt.
Ich denke aber auch, dass Gebot der Nächstenliebe bezieht sich, um es jetzt mal in der Diskussion praktikabler handhaben zu können, schon vor allem auf die Situation, die schon geschehen ist. Jemand möchte nicht, jemand HAT bereits deiner Familie etwas Schlimmes getan. Du hast zwei Möglichkeiten: Du ergibst dich dem Hass, was völlig natürlich und verständlich wäre, und würdest damit dein Leben völlig zugrunderichten. Jedenfalls in meinen Augen. Was ist das für ein Leben, wenn ich nur noch an Wut und Hass denken kann? In dem es keine Schönheit mehr gibt, keinen Raum, Dinge zu überwinden, anzunehmen und hinter mich zu lassen?
Andere Möglichkeit: Du versuchst, zu vergeben, auch wenn du meinst, es nicht sofort zu können. Auch wenn du meinst, du gehst daran zugrunde - zunächst.
Mich hat dabei das Zeugnis einer Amish-Familie beeindruckt, ich habe das mal gebloggt, die dem Mörder (und es war ein sehr hassenswerter, ekelhafter, widerlicher SCHXXXtyp, in meinen Augen*gg*) ihrer Kinder vergeben konnten. Vielleicht finde ich den Link nochmal.
Aber die Amish sind auch Mennoniten, also die von der stahlharten Sorte, das muss ich als Katholikin mit Bewunderung sagen.
Im Endeffekt greift wohl das eine ins andere: Wer die Liebe zu Gott höher setzt als alles andere, der ist auch zu schier unmenschlichen Leistungen in punkto Vergebungsfähigkeit imstande und dadurch auch zur Nächstenliebe.
Oder was wäre gewonnen gewesen, wenn diese Amish-Familie nun zur Hetzjagd auf die Familie des Mörders geblasen hätte? Mehr Hass, mehr Leid, mehr Unfrieden.
Ich sage nicht, dass ich selbst jemals auch nur in die Nähe des obigen Beispiels kommen könnte, aber ich mache mir sehr viele Gedanken darüber.
Auch wenn ich anfällig bin für Wut und Hass, möchte ich doch lieber ohne leben. Das bedeutet aber, wie sandhexe schon schrieb, wirklich jeden Tag Arbeit an sich selbst. Und manchmal ganz kleine, bescheidene Schritte.
kuschelbaer - 21. August, 10:58

@ElsaLaska
>Ich denke aber auch, dass Gebot der Nächstenliebe bezieht sich, um es jetzt mal in der >Diskussion praktikabler handhaben zu können, schon vor allem auf die Situation,
>die schon geschehen ist. Jemand möchte nicht, jemand HAT bereits deiner Familie
>etwas Schlimmes getan.

Hier liegt eine Verwechslung vor. Was Du hier meinst ist die Feindesliebe ("Ihr aber sollt eure Feinde lieben..." Lk 6,35), doch auch das gilt nicht nur für Vergangenes.
Nächstenliebe bezieht sich auf den Menschen, der in diesem Moment "neben" mir ist und meine Hilfe braucht. Das kann im Extremfall auch der sein, der mir gerade Böses getan hat. (Stephanus betete für seine Mörder Apg 7, 60) Ich kann mir meinen Nächsten nicht aussuchen.
Doch wir sind alle nur Menschen und dürfen weiter üben.
Nachtblau - 21. August, 12:22

Hm, ich seh das anders. Wer jemanden hasst, verbringt doch normalerweise nicht die ganze Zeit damit, irgendwelche Rachepläne zu schmieden oder sich nur über diesen Menschen zu ärgern. Platt gesagt, das Leben geht weiter, aber diesem Menschen möchte man zB nie wieder begegnen. Ich denke nicht dass an dieser Aversion etwas falsch ist, sondern dass man das eher so interpretieren sollte, dass man die Maxime "Auge um Auge, Zahn um Zahn" durchbricht und sich nicht immer weiter hochschaukelt. Was man sich dann denkt ist jedem seine persönliche Sache.
sandhexe - 21. August, 13:56

Meine Güte, was habe ich hier denn ausgelöst?
Also, ich denke ja, dass, wenn man es mit der Nächstenliebe ganz genau nimmt, die Feindesliebe darin enthalten ist. Ist es nicht gerade, die Feindesliebe, die uns das Ganze so schwer macht? Die, die mir Gutes tun, kann ich doch leicht gern haben, bei denen, die mir nachstellen, auf welche Weise auch immer, da habe ich doch meine Probleme.
Nächstenliebe bedeutet für mich auch nicht, dass ich alle gleich lieben soll. Wer kann das schon - den EINEN mal ausgenommen.
Ich halte es für mich so, wenn ich mich über jemanden ärgere, oder sogar auch vorübergehend wütend bin, suche ich nach kurzer Zeit das Gute an oder in ihm und schon geht es mit besser.
Richtig hassen kann ich nicht. Ich kann auch nicht lange auf jemanden wütend sein. Das heißt allerdings nicht, dass ich jedes Fehlverhalten entschuldige.
Die Nächstenliebe ist, wie alle anderen Gebote auch, dazu da, uns das Leben menschlicher und nicht etwa unmenschlicher zu machen.
@ Elsa, wenn dir das "na dann..." spirituell weiterhilft, darfst du es dir gern nehmen ;-)
Nachtblau - 21. August, 15:49

Freu dich einfach dass es Menschen gibt für die soetwas ein Anstoß ist darüber nachzudenken ;)
Raindor - 21. August, 15:17

@kuschelbaer
sehr gut klargestellt !
Mmh, in meinem Job ist die Versuchung jemanden zu hassen zuweilen mannigfaltig höher als die Kraft zur Nächstenliebe = da bin ich im nachhinein so manchesmal froh gewesen, das Polizeibeamte zugegen waren; wer weiß, was sonst passiert wäre.
Und dabei ging es nicht um jemanden , der mir oder einem mir nahe stehenden Menschen etwas getan hatte - sondern um Menschen , denen sehr übel "mitgespielt" wurde - welche ich bis dato jedoch garnicht kannte, wie z.B. der von ihrem Mann brutal zusammengeschlagenen Frau, nur weil das Essen nicht rechtzeitig auf dem Tisch stand; dem vom Vater so für schlechte Schulnoten belohnte Sohn= er brach ihm den linken Arm -- das sind jetzt nur zwei "Fälle" , bei denen ich mich mit Nächstenliebe für die dafür Verantwortlichen ziemlich schwer tat und mehr an "Aug um Aug und Zahn um Zahn" dachte.
Ansonsten ist es wie Du schreibst - jeder Mensch der mir begegnet, egal des Alters, Religion, Hautfarbe, Herkunft ist es wert geliebt zu werden = zumindest in diesem Moment der Begegnung und des Nichtwissens um seiner Taten !

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