13
Dez
2005

Ich bin eine Jüdin, aber verrate mich bitte nicht....

Das waren die Worte eines kleinen Mädchens heute im Religionsunterricht! Sie kam am Ende der Stunde zu mir und wollte ganz allein mit mir reden, niemand sonst sollte es wissen. " Weisst du," sagte sie mir " darum bin ich von der anderen Schule hierher gekommen. Dort wurde ich immer geärgert, weil es alle wußten".
Zunächst war ich sprachlos. Es war mir nicht bewußt, dass Kinder heute noch darunter zu leiden haben. Dann erzählte ich ihr, dass die jüdische Religion eine sehr schöne ist. Auch wir Christen haben viel gemeinsam mit dieser Religion, erklärte ich ihr. Maria war Jüdin und Jesus war auch ein Jude. Sie nickte und meinte, dass ihr Papa ihr das auch erzählt hätte.
Nun weiss ich nicht, was das Mädchen im katholischen Religionsunterricht mitbekommen soll. Außer der kleinen Jüdin haben wir noch ein Mädchen, das frei- evangelisch ist in der Religionsklasse. Wir sind also wirklich ökumenisch dort.

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SHEMESCH - 13. Dezember, 13:38

Das war ne Überraschung?

Vielleicht mit den Eltern telefonieren. Vermutlich hat das so einen speziellen Grund und Hintergrund.
Warum werden wohl auch jüdische Schulen so streng bewacht?
Gruß,
Elisabeth

sandhexe - 13. Dezember, 13:41

ich war schon wirklich überrascht. Mit den Eltern müßte meine Mentorin reden. Heute konnten wir uns noch nicht unterhalten, weil sofort die nächste Klasse hereinströmte...
liebe Grüße Lizz
engelsflug - 13. Dezember, 14:29

Huhu Lizz, nimmst Du eigentlich auch aktuelle Themen die mit Religion in Verbindung stehen mit in den Unterricht auf, oder ist es mehr der "typische Religionsunterricht"...hat sich der Unterricht zu damals eigentlich entscheident verändert? Ich hatte eher den klassischen Unterricht in der dritten und hab ab da nur noch Werte und Normen gehabt!
sandhexe - 13. Dezember, 14:44

ja, wo bleibt da noch Raum für ein Gespräch untereinander? Wer in der Familie nicht lernt andere zu akzeptieren, der wird das im Leben nur schwer schaffen können...
SHEMESCH - 13. Dezember, 15:01

Umgehen was in Familien so alltäglich abgeht, ist das richtig!?

Im Kindergarten wird den Kids der Umweltschutz nahe gebracht, warum das Gute über gemeinsame Mahlzeiten erzählen in Geschichten,Bildern oder einem Video?

An Schulunterricht und auch Religionsunterricht kann ich mich noch erinnern. Meist kamen nur kaputte Familien, Drogen, Gewalt als Thematik vor. Doch eines war früher besser, man konnte sich uneingeschränkt am Unterricht beteiligen, auch wenn man der/ die Einzige war die Aufzeigte. Darf man heutzutage nimmer, fällt alles unter Anpassen, Unterordnen und die sog. Soziale Kompetenz, und die hat eben heutzutage die Mehrheit, die in keinster Weise am Unterricht teilnehmen mag, sondern eher befürchtet, das durch aktive Teilnahme am Unterricht, der Unterrichtsstoff zunimmt, es mehr gelernt werden muss und die Klausuren, Testate mit neuen oder anderen evtl. schwierigeren Fragen ausgestattet sein könnten.
Gruß,
Elisabeth
sandhexe - 13. Dezember, 20:57

Hallo Elisabeth
Deinen Kommentar habe ich erst jetzt gelsen. Also, in unserem Religionsunterricht werden keine Tests und Klausuren geschrieben. Und aktive Teilnahme ist gewünscht. In mancher Stunde habe ich es schon geschafft, dass die Kinder mehr ( aber sachlich richtige Beiträge zum Thema) gebracht haben, als ich geredet habe. Das ist dann eine gelungene Stunde, wenn sie vieles von allein bemerken.
Liebe Grüße Lizz
sandhexe - 13. Dezember, 14:33

Hallo engelsflug,
ich finde es ganz wichtig, dass aktuelle Themen mit hinein genommen werden. Allerdings nur soweit, wie Kinder sie verstehen können, oder sich dafür interessieren.
Oft kommen von den Kindern die Fragen zu aktuellen Themen, darauf gehe ich natürlich ein.

anatomia - 13. Dezember, 14:33

ich finde das echt krass. nicht von ihr, sondern von den kindern aus der anderen schule. wie müssen eltern ihre kinder erziehen, damit sie ein anderes kind hänseln, weil es jude/jüdin ist?? das ist schrecklich! ich hoffe mein kind wird nicht so. ich werd mir allergrößte mühe geben.

sandhexe - 13. Dezember, 14:37

anatomia , ich glaube nicht, dass das der Normalfall ist. Meine Kinder haben soetwas auch nicht getan. Ich dachte, die Kinder sind heute offener. Aber das kann natürlich nur vom Elternhaus kommen. Und was ist heute noch ein Elternhaus?
Wenn man über Zuhause redet, erschrickt man wirklich, was die Kinder erzählen. Ich umgehe das meistens schon....
In vielen Familien gibt es in der ganzen Woche ( inclusive Sonntag) nicht EINE gemeinsame Mahlzeit....
anatomia - 13. Dezember, 14:39

das ist ja wirklich schrecklich. ich fluche zwar oft über meine familie, aber im endeffekt bin ich wirklich froh, dass sie so herzlich sind und auf solche kleinigkeiten wie gemeinsame mahlzeiten großen wert legen.
Viviana - 13. Dezember, 14:59

Hallo Sandhexe!
Ich würde es schön finden, wenn das Mädchen den anderen in der Klasse etwas über ihre Religion erzählen und erklären könnte - wenn man es sozusagen aus 1. Hand erfahren kann, welchen Glauben und wie sie ihn praktizieren, wird es für die anderen Kinder sicher interessant sein. Man könnte ja die Ähnlichkeiten anhand von selbst gemalten Bildern der Kinder aufzeigen, die Kinder einen kleinen Aufsatz schreiben lassen. Wir hatten im Religionsunterricht (katholisch) auch nur einseitige Informationen und ich hätte mir manchmal mehr Wissen über das Judentum gewünscht. Ich habe ziemlichen Respekt vor dem jüdischen Glauben, weil dieser Glaube ein ziemlich grosses Mass an Disziplin und Lernwillen verlangt.
Ich kann heute noch nicht verstehen und nachvollziehen, warum speziell diese Menschen immer verfolgt und geschmäht wurden.

sandhexe - 13. Dezember, 15:06

Hallo Viviana ,
das würde ich gern tun, aber ich bin leider nur noch für kurze Zeit in dieser Klasse, weil ich danach für meine mündliche Prüfung lernen muss.
Im letzten Jahr hatte ich die türkischen Mitschüler der 4. Klassen in unseren katholischen Religionsunterricht eingeladen. Die Kinder konnten Fragen stellen. Eine türkische Lehrerin war auch dabei. Das war eine sehr interessante Stunde.
Ich werde aber meiner Mentorin den Vorschlag machen, sobald wie möglich über das Judentum zu reden und sich mit den Eltern der Kleinen in Verbindung zu setzten. Das Mädchen möchte sich im Moment noch nicht zu ihrer Religion bekennen. Das geht nicht lange gut, sie muss ja ständig Angst haben, dass andere Kinder etwas merken.
Sie braucht unbedingt Hilfe und das geht nur so, wie du es vorgeschlagen hast. Ich hatte das auf meinem Heimweg auch so angedacht.
Liebe Grüße Lizz
Raidor - 13. Dezember, 16:26

das es das heute noch gibt !
Jetzt bin ich fassungslos, das arme Mädel !
Was muß sie durchgemacht haben in der anderen Schule.
Ein Kompliment für Dich, das sie sich Dir anvertraut hat, wird nicht nur ein Hilferuf gewesen sein :)
LG
Rainer

sandhexe - 13. Dezember, 20:58

ja Rainer, ich muss heute auch den ganzen Tag an D. denken..:-(
Liebe Grüße Lizz
fluffy-diamond - 13. Dezember, 16:45

Ich

glaube mal deswegen wurde bei uns der religions unterricht ganz ökonomisch gemacht. ich meine wir haben auch moslems im unterricht und ich finds ziemlich klasse...

sandhexe - 13. Dezember, 21:00

Hallo fluffy, ich finde, dass der Religionsunterricht am Anfang schon in der eigenen Religion stattfinden sollte, weil die Kinder doch ihre Religion erst einmal kennenlernen müssen.
Wenn sie das dann gelernt haben, dann finde ich Ökumene auch sehr sinnvol.
Liebe Grüße Lizz
schlafmuetze - 13. Dezember, 23:49

Hallo,
Ich denke da wie Elisabeth. Es hat seinen Grund, das die Synagogen bewacht werden...und auch, dass das kleine Mädchen sich nicht zu ihrer Religion bekennen will.
Das ist schon sehr traurig. Ich kann mir jetzt schon vorstellen, was passiert, wenn die anderen es erfahren....nämlich: ihr Name wird ersetzt durch die Bezeichnung: "kleine Jüdin" (von den Erwachsenen) und bei Streitereien mit Gleichaltrigen: "Du blöde Jüdin." und Schlimmeres.
Wetten ???
Liebe Grüße

sandhexe - 13. Dezember, 23:53

..ich möchte leiber nicht wetten. Ich denke mir das so, dass ein wahninnig guter Religionsunterricht mit Einbeziehung ihres Vaters, der über seinen Glauben erzählt alle begeistern kann für das Judentum und dass die Kleine dann stolz sein kann auf ihre Religion.....
Mal sehen
Liebe Grüße Lizz
Karl (Gast) - 14. Dezember, 03:17

Jaja

Die armen Juden in der Opferrolle. Falle bloß nicht auf das Getue rein.

GruSS Karl

kammeratschaft lützow (Gast) - 14. Dezember, 14:31

Hallo

Hallo auch wir möchten Euch begrüSSen.
die Kanneratschaft
sandhexe - 14. Dezember, 14:33

warum sind mir nur manche Grüße so egal?
Gut ist, dass seit der Rechtschreibreform der Gruß mit "ß" geschrieben wird !!!!!!!!!!!
buchfinders ausnahme - 14. Dezember, 06:12

Und schon wieder ein Nazi,

...der den letzten Beitrag geschrieben und mit GruSS unterschrieben hat.
Deshalb ist es wichtig, daß so kleine Mädchen jüdischen Glaubens geschützt werden. Und deshalb auch die bitte der Kleinen "Verrate mich nicht!"
Traurig, daß es immer noch die "ewig Gestrigen" gibt und daß der Demokratie die Hände gebunden sind, derartig abartigen Versagern die Bildung einer Partei zu verbieten.
Nun sind wir zum Teil umgezogen und die "braunen Ratten" sind auch schon wieder da.
Ich hoffe, alle werden mit Argwohn diese Entwicklung beobachten und notfalls die Schließung dieses Blogs fordern...
Gruß Buchfinder

sandhexe - 14. Dezember, 09:34

Hallo Buchfinder,
da spricht viel Dummheit und geistige Armut aus dem Kommentar, der vor deinem steht.
Ein kleines Mädchen ist in Not und ein sogenannter "Erwachsener" nimmt das gleich zum Anlaß seine Hetzparolen zu verbreiten.
Das ist leider ein Teil unserer Welt.
Es gibt noch viel zu tun. Leider schauen unsere großen Parteien weg, wie ich es am Wochenende gesehen habe.
Liebe Grüße Lizz
SHEMESCH - 14. Dezember, 15:48

Glaub ich kaum das das machbar sein wird!

Tut mir leid wenn ich deinen Optimismus zerstöre, doch ich glaube kaum das der Vater deiner Schülerin sich bereiterklären wird im Religionsunterricht über den jüd. Glauben zu erzählen. Vermutlich sind die Eltern sogar sehr geschockt,dass das Kind sich dir gegenüber geoutet hat. Jüdische Menschen in Europa haben meist extra einen nichtjüd. Vornamen und einen weiteren jüd. Vornamen der nur innerhalb der jüd.Gemeinde angewendet wird. Die Erfahrungen die Juden im Alltagsleben leider immer noch erleben, sind sehr schlimm.
Im schlimmsten Falle wird deine Schülerin von der Schule abgemeldet und an einer anderen Schule neu angemeldet.
Hatte vor Jahren mit ein dt. Jüdin aus dem Frankfurter Raum per Internet Kontakt, die in Israel verheiratet ist,und die hat so einige wenige Details erzählt.

Gruß,
Elisabeth

sandhexe - 14. Dezember, 15:52

Hallo Elisabet, sie hat ihrem Vater sogar versprochen, es mir zu sagen. Sie war ganz erleichtert, nachdem sie es getan hatte.
LG Lizz
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